Heimat – Heimweh – Hoffnung!

annaschmidt-berlin.com_familie_g

Als ich mich auf den Weg machte und zur Halle gefahren bin, war ich sehr nachdenklich. Einerseits freute ich mich sehr, dass ich es umsetzen kann. Andererseits war ich nun skeptisch und zweifelte, ob es tatsächlich eine gute Idee war. Eine neue Ausgabe der Stadtteilzeitung war in Vorbereitung und das Leitthema sollte „Heimat“ sein. Deshalb hatte ich überlegt, dass insbesondere die Menschen zu Wort kommen müssten, die ihre Heimat gerade verloren haben. Nun im Auto, so kurz bevor ich die Gelegenheit zum Gespräch bekommen sollte, fiel mir keine gute Anfangsfrage ein. Eine Anfangsfrage, die nicht befürchten ließe, dass die Gefragten gleich in Tränen ausbrechen würden oder ich gar keinen finde, der bereit ist über dieses für Geflüchtete heikle Thema zu sprechen. Die Halle, eine Notunterkunft unter Trägerschaft des Stadtteilzentrums Steglitz e.V., kannte ich sehr gut, weil ich meine Kinder hier oft beim Training beobachtet hatte. Jetzt war ich gespannt, was mich erwartete und musste es auf mich zukommen lassen – nicht ohne Vorbehalte, ob das Ergebnis mich nicht zu sehr erschüttern würde.

Sehr korrekt wurde ich am Eingang von der Security gefragt, was oder zu wem ich wolle und wurde zum richtigen Raum geschickt. Mein Kollege Max Krieger, der Projektleiter der Halle, war noch in einem Gespräch, hatte aber bald Zeit für mich. Ich hatte ihm im Vorfeld gesagt, was ich vor hatte und seine entspannte Art beruhigte mich jetzt doch etwas. Wir machten einen Rundgang durch die Halle, die durch Planen in drei Teilbereiche unterteilt ist. Er zeigte mir die verschiedenen Bereiche, die Essensausgabe, den vorderen Bereich in dem unbegleitete Männer wohnen, den mittleren Bereich für Männer und Frauen und den hinteren Bereich in dem Familien gemeinsam untergebracht sind. In jedem Bereich saßen Männer und Frau zusammen, Gespräche, verschiedene Sprachen und auch viel Lachen war zu hören. Überall standen die „Bettenburgen“ – Doppelbetten, einzeln oder zusammen, mit Decken und Tüchern abgehangen, um so wenigstens ein Minimum an Intimität zu erreichen. Dazwischen überall Menschen an Tischen und Stühlen, die insgesamt das Gefühl vermittelten, dass hier eine gute Stimmung herrscht. Max zeigte mir den eigentlichen Geräteraum, der nun so gut umfunktioniert ist, dass er in eine Kita passen würde. Überall steht sortiertes und aufgeräumtes Spielzeug, gemalte Kinderbilder hängen an den Wänden. Der Raum vermittelt erfolgreich, dass hier sehr auf die kleinen Gäste der Halle geachtet wird.

Als der Rundgang beendet war, grübelte Max, da die Leute, die er sich für ein Gespräch vorgestellt hatte, derzeit nicht in der Halle waren. Ihm fiel jedoch ein, dass wir an einem Tisch vorbeigekommen waren, an dem eine ehrenamtliche Helferin mit einer Familie saß. Dort gingen wir hin und nach einer kurzen Erklärung konnte ich mich dazu setzen. Spielerisch sollte hier etwas Ablenkung verschafft und natürlich auch das deutsche Gespräch geübt werden. Die Helferin hatte einmal einen persischen Freund und konnte dadurch etwas die Sprache sprechen. Zuerst wurde mein Vorhaben erklärt, was sofort auf freundliche Zustimmung stieß. Dann lies ich mir die Familie vorstellen. Bei mir saßen die Mutter Ayeche, die insgesamt acht Kinder hat. Neben ihr die jüngste Tochter Hajar mit 18 Jahren. Ihnen gegenüber saß der 19-jährige Bruder Arvin. Neben Hajar saß ihre Schwägerin Arizuu und der Bruder Firooz. Die Unterhaltung für sich selbst, lässt mich im Nachhinein schmunzeln, hatten wir doch keinen „richtigen“ Dolmetscher bei uns, aber man findet einen Weg. Mit Gesten, Teilen aus Deutsch, Englisch und Farsi, mit Bildwörterbüchern, Heften voll mit Worten in Deutsch und Farsi „erarbeiteten“ wir uns jede Frage und Antwort dazu.

Die Familie kommt aus Afghanistan, aber ein Leben sei dort unter den Taliban nicht mehr möglich gewesen. So sind sie illegal in den Iran geflüchtet. Derzeit leben circa 1 Million offiziell anerkannte und 1,5 bis 2 Millionen illegale afghanische Flüchtlinge im Iran. Auch im Iran konnte die Familie illegal nur unter sehr schweren Bedingungen leben. Es gab keine Arbeit, keine Möglichkeit des Schulbesuchs oder irgendwelche Hoffnungen auf künftig stabile Lebensbedingungen. Hinzu kam, dass der Sohn Firooz die Iranerin Arizuu heiratete. Eine Ehe, die weder im Land Iran noch von Arizuu’s eigener Familie anerkannt wurde. Firooz und seine Familie gehört den Schiiten an, Arizuu zu den Sunniten. Arizuu war vor der Ehe Studentin für Ingenieurwesen Natur und natürliche Ressourcen, was sie aufgeben musste und somit ebenfalls keine Aussicht auf Arbeit hatte. Die Verhältnisse zwangen die Familie auch den Iran zu verlassen und sich auf den langen Weg zu machen. Über die Türkei mit dem Boot nach Griechenland, über den Balkan und Österreich nach Deutschland. Arvin zeigt mir Fotos auf seinem Handy, die die Familie in Verschlägen auf dem Boden schlafend zeigt. Unter freiem Himmel oder Wäldern haben sie geschlafen, 25 Stunden Märsche über Berge mit der alten Mutter hinter sich gebracht, unglaubliche Angst im Boot ausgestanden, weil keiner von ihnen schwimmen kann. Die Menschen, denen sie auf ihrem Weg begegneten, waren in der Mehrzahl freundlich, aber auch sie mussten einen Überfall mit geladenen Waffen und dem Raub ihrer Habseligkeiten ertragen und ebenso die Schikanen von türkischen Polizeimännern erdulden. Es ist kaum vorstellbar, wenn man sich die Karte Europas vor Augen führt, welchen gefahrvollen Weg sie auf sich genommen haben und welcher Zwang dahinter stehen muss, alles aufzugeben, was man bisher hatte oder kannte.

Schließlich traute ich mich doch das Wort Heimat ins Gespräch zu bringen. Sie verstanden mich zuerst nicht, ein Wörterbuch übersetzt das Wort. „Ob sie in die Heimat zurück möchten“, hatte ich gefragt und bekam eher verständnislose Blicke. Arizuu erklärte mir, dass sie und Firooz nur eine Familie werden könnten, wenn sie hier leben dürften, andernfalls könne sie keine Kinder bekommen. Hajar erklärt mir, dass sie unbedingt studieren und Juristin werden möchte. Dazu muss man wissen, dass diese junge Frau, die nie in eine Schule gehen durfte, bestens lesen und schreiben kann. Das hat ihr der Bruder Arvin beigebracht, wenn er nach der Schule nach Hause kam. Arvin möchte schnell die deutsche Sprache lernen, Schulen besuchen und Arzt oder Computerfachmann werden. Firooz möchte unbedingt eine gute Arbeit. Ich verstehe in der Vehemenz mit der sie von ihren Hoffnungen und Plänen erzählen, dass sie ausschließlich eine Zukunft in diesem Land sehen. Das was hinter ihnen liegt, hat kein Heimatgefühl zu bieten, wurden sie dort überall abgelehnt. Ich fragte, ob sie Heimweh haben. Wieder verstanden sie mich nicht. Arvin sah im Wörterbuch nach und sagte laut das Wort in seiner Sprache. Es ist Ayeche, die Mutter, die sofort reagierte. Mit einem heftigen Kopfschütteln machte sie deutlich, dass Heimweh keinen Platz in ihr hat und alle Hoffnung in diesem Land liegen.

Als ich auf meinen Fotoapparat deutete, verschwanden sofort alle drei Frauen in ihrer Bettenburg. Es war klar, dass sie ihre Tücher richten möchten um gut auszusehen, auch die Brüder glätteten die Haare und schon standen alle fünf vor mir. So ein richtiges Lächeln war nicht zu schaffen und das Bild vermittelt nicht ganz die Freundlichkeit, die ich erleben durfte. Ein kleiner Junge im Rollstuhl kam vorbei und wollte auch ein Bild von sich. Ich mache das Foto, zeige es ihm und er probiert sofort, ob mein Fotoapparat „touch“ hat (also das Display interaktiv ist) – er grinste – ist es natürlich nicht. Ich bedankte und verabschiedete mich bei der ganzen Familie mit einem Handschlag. Ayeche drückte meine Hand besonders lange, legt die zweite Hand darüber. Es war, als ob sie mir sagen wollte, dass alles gut wird. Sie schaute mir lange in die Augen mit einem beruhigenden Blick. Ich war berührt.

Als ich mich auf dem Weg nach Hause machte, war ich wieder nachdenklich. Ich habe mich nicht getraut zu fragen, wo der Vater und die anderen Geschwister sind. Ich habe nur an der Oberfläche gekratzt. Wie erschütternd wäre ihre Geschichte, wenn sie alles, mit Dolmetscher, erzählen könnten. Bei all meinen Vorstellungen vor diesem Gespräch, hätte ich mir dieses Ergebnis nicht vorstellen können. Und doch ist es so logisch. Diese Menschen haben alles verloren, waren überall unerwünscht und haben nur noch die Zukunft. Es gibt keine Heimat, keinen Frieden, keine Erinnerungen in die sie zurück können. Es gibt für sie nur das Hier und Jetzt. Der Gedanke, kein Heimweh zu spüren, tut mir persönlich fast körperlich weh. Heimat bekommt in ihrem Sinne eine völlig andere Bedeutung. Es ist nicht der Platz, den ich gewählt habe, den ich kenne, den ich liebe – es ist der Platz, der mich leben lässt, annimmt, so wie ich bin, mich meinen Beitrag zum gemeinschaftlichen Leben leisten lässt. Ich hätte ihnen so gerne Hoffnung gegeben, hätte so gerne gesagt, es wird alles gut, und dass sie hier willkommen sind. Es ging nicht – ich wollte nicht lügen, weil ich nicht weiß, wie sich ihr Aufnahmeverfahren entwickeln wird – und fühle mich nicht gut dabei. Ich möchte meine Heimat so gerne mit diesen Menschen teilen, das fehlende Heimweh mit Zukunft ersetzen!

Leitartikel der Homepage des Stadtteilzentrum Steglitz e.V. vom 15. Februar 2016

Meine Heimat und doch ganz fern!

Foto: © Koraysa - Fotolia.com

Foto: © Koraysa – Fotolia.com

„Ich wollte nicht, dass ihr das Leben von dieser Seite seht. Ihr solltet nicht das Leben hassen oder verbittert werden. Ihr solltet das Schöne auf dieser Erde erkennen. Das Risiko wäre zu hoch gewesen, dass ihr diese Bilder nie aus dem Kopf bekommen würdet. Bilder, die euch ein Leben lang verfolgen könnten – Tag und Nacht, bis ins Erwachsenenalter, bis ihr alt seid.“ Es war dieser Satz ihres Vaters, der auffiel. Er stand in einem Bericht über die Ferienschule, die im Herbst 2016 mit Flüchtlingskindern aus einem benachbarten Containerdorf in der EFöB, in der sie arbeitet, stattfand. Sie hatte einen Bericht darüber geschrieben und erklärt dazu: „Ich bin mit sechs Jahren aufgrund des Palästinakriegs mit meinen Eltern und meinen Geschwistern nach Deutschland geflüchtet. Ich habe jedoch noch nie einen Krieg erlebt, noch nie gesehen wie ein Mensch vor mir stirbt oder verletzt wurde. Einfach aus dem einzigen Grund, dass mein Vater es selbst als Kind erlebt hat und sich geschworen hat, dass seine Kinder so etwas nicht erleben sollen.“ Sie hatte ihren Vater gefragt, warum er mit seiner Familie aus seinem Heimatland geflogen war.

Daryn E. arbeitet schon viele Jahre als Erzieherin in der Ergänzenden Förderung und Betreuung an der Giesensdorfer Schule, einer kleinen Grundschule im Süden von Berlin. Sie ist eine sehr lebhafte Kollegin, immer mittendrin, schnell zu begeistern und für jeden Scherz zu haben. Als im Spätsommer 2015 die Ferienschule geplant wurde, wurde auch sie gefragt, ob sie sich vorstellen könnte im Team mitzuarbeiten. Dies nicht zuletzt aus dem Grund, weil sie fließend Arabisch spricht. Daryn zögerte mit der Zusage. Sehr gerne wollte sie dem Wunsch des Arbeitgebers entsprechen, doch die Arbeit mit traumatisierten Flüchtlingskindern ist keine leichte Sache. Und dann war da noch die Sache mit ihrer eigenen Kultur, der deutschen, der arabischen – ja, welcher Kultur eigentlich?

Daryn war selber eins dieser Flüchtlingskinder, allerdings ist das viele Jahre her. Sie hat erlebt und weiß, was diesen Kindern hier begegnet und was sie durchmachen. Sie kennt den Zwiespalt zwischen den Kulturen nur allzu genau und ist sich bewusst, dass er viele Jahre andauern wird, wenn er denn überhaupt beigelegt werden kann. Integration ist die eine Seite. Gelingt sie, ist der Zwiespalt zwischen der Ursprungskultur und des Integrationslandes noch lange nicht bewältigt. Er dauert viel länger an und hat viel größere Bedeutung als sich die meisten Einheimischen überhaupt vorstellen können. Die Geschichte ihrer Flucht fing in Palästina mit ihren Großeltern an, die damals alles liegen lassen mussten und sich nie wirklich zuhause fühlen konnten. Auch der Vater aus dem Libanon und die Mutter aus Jordanien waren nirgendwo wirklich willkommen, so dass sie in den frühen ’80er Jahren das erste Mal beschlossen nach Deutschland auszureisen. Die Familie wurde jedoch abgeschoben und erst der zweite Anlauf, nach weiteren Reisen zwischen den Ländern Libanon und Jordanien, machte die Einbürgerung 1987 möglich. Daryn war damals 9 Jahre alt, sprach kein Wort deutsch und sollte hier ihre Heimat finden.

Zur damaligen Zeit war es noch recht ungewöhnlich, Menschen aus arabischen Ländern in Deutschland zu integrieren. In der ersten Klasse in der Daryn saß, war sie die einzige Ausländerin. Die Lehrerin der Vorschulgruppe sah es als nicht erforderlich an, das Kind vorzustellen, sie zu beachten oder irgendwelche Hilfestellungen in der Sprache zu geben. Da sie die Sprache nicht konnte wurde sie in einen jüngeren Jahrgang gesteckt und war so in der ganzen Schulzeit immer 2 bis 3 Jahre älter als der Durchschnitt der Kinder. Es ist schon für einheimische Kinder schwierig älter als der Durchschnitt zu sein, denkt man an die Veränderung des Verhaltens und des Körpers in der Pubertät. Dazu kam noch die Sprache und das Aussehen, das Daryn immer ausgrenzte. Integration oder Ausgrenzung hörte als Thema auch Zuhause nicht auf. Der Vater sah den Aufenthalt in Deutschland als die Chance für seine Kinder in Frieden zu leben und aus ihrem Leben etwas zu machen. Das selbstverständlich in den Grenzen seiner moralischen Werte. Und auch die Mutter hätte gerne ihre fünf Kinder in den Grenzen der arabischen Kultur und Religion erzogen, aber in Friedenszeiten, also in Deutschland.

Doch die Kinder erlebten die westliche Welt. Sahen, was die einheimischen Kinder hier durften und welche Freiheiten sie besaßen. In der Schule wurde Daryn immer mit den Realitäten konfrontiert. Sie hätte so gerne dazu gehört, wäre so gerne „deutsch“ gewesen, hätte so gerne all die Dinge gemacht, die für Einheimische selbstverständlich waren. Daryn hat es trotzdem gemacht. Mit ihren türkischen und arabischen Freundinnen hat sie sich eine Zwischenwelt erlaubt, die mit Strafe endete, wenn sie erwischt wurde. Ein gutes Gefühl hat sie nie dabei gehabt, aber sie wollte unbedingt so sein wie die anderen – so selbstverständlich und frei. Sie musste lernen sich zwischen zwei Kulturen zu bewegen. Die eine, die ihre Eltern aus einem fremden Land mitgebracht hatten, das aber nicht mehr ihr Land war. Und die Kultur in der sie aufwuchs, die sie aber ob ihrer Herkunft nicht vollkommen aufnehmen konnte, so gerne Daryn das auch gewollt hätte. Der Konflikt war vorhersehbar und betrifft bis heute alle fünf Kinder der Familie. Jedes Kind hat auf andere Weise reagiert, alle haben einen langen Weg der Selbstfindung hinter sich.

Bei Daryn spitzte sich der Konflikt nach einem sechswöchigem Aufenthalt in Libanon zu. Sie fand es schrecklich in dem für sie fremden Land, rebellierte, war unausstehlich und wollte zurück nach Deutschland. Die Folge war, dass die große Familie auf das Kind aufmerksam geworden war. Verwandte setzten die Eltern in Gesprächen unter Druck, dass man das Kind verheiraten müsse um sie nicht zu verlieren. Die Eltern waren im Zwiespalt, war das dann doch nicht der Plan, den der Vater für seine Tochter hatte. Doch die Familienbande sind mächtig und Daryn bekam Angst. Mit einer Freundin entzog sie sich dem Zugriff und war zwei Monate für die Familie verschwunden. Heute bedauert sie, dass sie damals nicht wusste, welche Möglichkeiten es für junge Mädchen gibt, sich helfen zu lassen, welche Rechte sie hat und welche Beratungen man in Anspruch nehmen kann. Damals wurde vermittelt und es kam zur Aussprache mit ihrem Vater. Der Vater und auch Daryn machten ihre Vorstellungen, Ängste und Wünsche deutlich. Der Vater wollte eine abgeschlossene Ausbildung, einen sicheren Beruf, die Jungfräulichkeit. Wollte, dass Daryn ihre Chancen nutzt und ihre Dankbarkeit in Form einer selbständigen Bürgerin zeigt … Daryn wollte Freiheit! … Die Bedingungen des Vaters waren verständlich und akzeptabel. Sie wurde nicht verheiratet und konnte einen selbständigen, selbstbewussten Weg wählen.

Der Konflikt zwischen den Kulturen ist für Daryn nicht vorbei, aber sie hat gelernt, wo die Vorteile beider Kulturen für sie selber zu finden sind. Sie geht einen selbstbestimmten Weg und ist heute diejenige, die die Eltern bei allen administrativen Angelegenheiten unterstützt. Im Straßenbild fällt sie kaum mehr auf und doch gibt es sie noch oft, die Situationen, die ihr das Anderssein bewusst machen. Situationen in der Arbeit, wenn neue Eltern sie kennenlernen und sie die Skepsis bemerkt. Und ihr wird aus der eigenen Geschichte bewusst, was die Kinder aus der Ferienschule und alle anderen Flüchtlingskinder bei uns durchmachen. Sie kennt das Schutzbedürfnis und den Wunsch der Kinder gehört zu werden. Sie spürt den Respekt der Kinder, in deren Augen sie die eine ist, die es geschafft hat. Daryn ist bewusst, dass das was die Flüchtlingskinder in der Ferienschule erlebt haben für sie etwas ganz besonderes ist. Kinder aus solchen Ländern wachsen anders auf als Kinder hier. Sie sind viel mehr auf sich selbst gestellt und müssen oft ihre eigene Geschichte alleine kompensieren. Die Mitarbeit in der Ferienschule hat bei Daryn viele Erinnerungen und Gedanken ausgelöst. Trotzdem ist sie froh, dass sie es mit ihren KollegInnen erlebt hat. Es sei etwas ganz besonderes gewesen und sie hatte das Gefühl etwas erreicht zu haben. Sie konnte diese Kinder ein paar Tage begleiten und weiß, welchen Weg sie vor sich haben. Sie weiß, dass der Konflikt zwischen den Kulturen diese Kinder und ihre Eltern vor schweren Prüfungen stellen wird. Die Eltern, weil die ihre Kultur den Kindern erhalten wollen und Wertvorstellungen aus einem anderen Land mit einbringen, stehen gegenüber den Kindern, die in einem westlichen Land aufwachsen, dazugehören möchten und das bewusste Erleben des Ursprungslandes in die Vergangenheit rücken.

Daryn hat diese Kinder – und ihren Vater – verstanden.

Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Foto: © AllebaziB - Fotolia.com

Foto: © AllebaziB – Fotolia.com

Hand auf’s Herz: Insgeheim hat jeder von uns befürchtet, dass etwas passieren könnte, hat die Nachrichten beobachtet, ob etwas verkündet wird und war am Morgen erleichtert, dass wir nichts von Bomben, Schüssen oder Opfern lesen mussten. Aber die Erleichterung währte nicht lange, denn es ist doch etwas passiert. Etwas, was sich vordergründig vielleicht nicht so grausam anhört, aber ebenso schlimm ist, wie der befürchtete Fall. Die Silvesternacht hat etwas verändert, etwas ins rollen gebracht, deren Auswirkungen das ganze Land diskutiert. Ich lese seither die Nachrichten mit äußerster Skepsis, schaue immer genau aus welchem Topf sie kommen und kann das Kopfschütteln nicht vermeiden. Weil ich genauso wenig, wie die meisten von uns darüber weiß, wollte ich mich dazu nicht äußern.

Jetzt werde ich es doch tun, weil es um Grundsätzliches geht: Auf der Startseite meines Blogs werbe ich für „Vielfalt“ und „Unterschiedlichkeit“ und gehe später in den Kommentaren auf die „Gemeinsamkeiten, die uns zusammenhalten“ ein. Ein neuer Kommentar meint nun, dass sich gerade jetzt ein völlig neues Bild der „Unterschiede“ und „Gemeinsamkeiten“ ergibt und beides zur Zeit wie eine große Schere auseinander klappt. Muss ich nun wegen einer einzigen Nacht und deren Auswirkungen, der Art und Weise wie darüber diskutiert wird, mein Weltbild hinterfragen? Dazu sage ich ein klares „Nein!“

Seit dieser Nacht haben wir es mit drei großen Themen zu tun: Sexuelle Übergriffe, Rassismus und Flüchtlingsdebatte. Alles drei Themen, die für sich alleine schon eine Nation in Atem halten können. Alles drei Themen, die man sauber getrennt behandeln muss.

Wir leben in einem Staat, der einem Grundgesetz verpflichtet ist. Artikel eins bis drei sagen alles aus, was dazu grundlegend ist. An dieses Gesetz haben sich alle zu halten, die in diesem Staat leben und dieses Gesetz für sich selber in Anspruch nehmen. Besonders: „Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit.“ und „Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“ – mehr braucht man nicht, um zu wissen, dass alles was dem zuwider läuft eine Straftat ist. Und auch für die Straftat gilt, dass es gleichgültig ist, welchen Geschlechts, Abstammung, Rasse, Sprache, Heimat, Herkunft, Glaube oder Anschauung der Täter ist. Ein sexueller Übergriff ist eine Straftat. Unser Strafrecht geht von einer individuellen Verantwortlichkeit aus, d.h. es gibt keine Kollektivschuld und somit keine Kollektivstrafe. Jede Straftat muss individuell nachgewiesen werden sowie es keine Vorverurteilungen gibt. Soweit die Theorie!

Und doch gibt es sie massenhaft hier und in der ganzen Welt – sexuelle Übergriffe und Vergewaltigungen. In Indien, beim IS, Boko Haram sind aktuelle Beispiele. Aber es gibt sie genauso tagtäglich in deutschen Wohnungen, auf deutschen Straßen, von deutschen Bürgern. Es gab und gibt sie als gezieltes Mittel in Kriegen. Und nur, weil andere Kulturen ein vermeintlich anderes Frauenbild haben, sind sie dort nicht schlimmer als hier. Wie lange ist es denn her, dass bei uns die Prügelstrafe verboten wurde? Wie lange, dass Frauen wählen durften und als gleichberechtigt galten? So weit sind wir noch lange nicht entfernt von dem ach so fortschrittlichen Frauenbild mit dem wir uns gerne brüsken. Und dürfen nicht die Arroganz besitzen zu behaupten, dass im Gesetz verankerte Grundsätze tatsächlich in den Köpfen der Menschen hier angenommen sind.

Was in dieser Nacht passiert ist, ist niederträchtig und für die Betroffenen furchtbar. Ein Phänomen, das in anderen Staaten bekannt ist. Es ist Aufgabe der Politik geeignete Mittel dagegen zu finden – damit es nicht wieder passiert und damit unmissverständlich klar wird, wie man hier im Rahmen der Gesetze mit solchen Straftaten umgeht.

Schneller als man lesen konnte, entsprang aus dieser Nacht erneut die Debatte um den Umgang mit den Flüchtlingszahlen. Weil ein paar wenige eine Straftat verübten, wurden gleich tausende von Hilfe suchenden Menschen unter Generalverdacht gestellt. Wer bitte ist so naiv zu glauben, dass alle Flüchtlinge nette Menschen sind? Natürlich sind auch solche dabei, die wir lieber nicht hier hätten. Das heißt aber noch lange nicht, dass diese Menschen ein Frauenbild zu uns tragen, das wir nicht wollen. Das heißt noch lange nicht, dass diese Menschen alle Straftäter sind und/oder unsere Kultur unterwandern. Es sind Menschen die Hilfe und Ruhe suchen. Die geordnete Verhältnisse und Sicherheit möchten. Die ihren Kindern eine menschenwürdige Zukunft ermöglichen möchten. Flüchtlinge sind Menschen, die sich in unsere Kultur eingliedern werden, sie mit ihren Elementen ergänzen und bereichern und so für unsere ganze Gesellschaft ein Gewinn sein werden. Auch hier ist es Aufgabe der Politik endlich ein funktionierendes System zu schaffen, diese Menschen aufzunehmen, ihre Anträge zu bearbeiten und Entscheidungen zu treffen, wie weiter mit ihnen verfahren wird. Und auch hier sind wir dem Grundgesetz verpflichtet, dass uns einen ganz klaren Auftrag dafür gibt.

Schneller als man lesen konnte, waren die Rechten wieder auf dem Plan und nutzen ihre Chance wieder einmal in abstoßender Art und Weise, einen Vorfall für ihre Zwecke zu missbrauchen. Sollen wir die nun auch unter Generalverdacht und Kollektivschuld stellen. Alle, die Flüchtlingsunterkünfte anzünden, den Namen „Volk“ missbrauchen und sich nicht einen Deut um den individuellen Menschen und sein Schicksal scheren. Und mit den Rechten meine ich nicht nur die, die sich jetzt wieder stark in der Gruppe fühlen, sondern auch diejenigen, die schnell auf den Wagen springen, plötzlich härtere Strafen fordern und ein Thema für sich missbrauchen, dass sie vor Jahren noch als unwichtig empfanden. Denen möchte ich nur sagen: Lest doch bitte das Grundgesetz. Da steht alles drin und wenn es euch nicht passt, sucht euch ein Land in dem es besser ist.

Mehr den je bin ich von meinem Weltbild überzeugt: Davon, dass sich Menschen ergänzen, völlig gleichgültig aus welchem Hintergrund sie kommen. Um die Unterschiedlichkeiten zu erkennen und daraus fruchtbare Gemeinsamkeiten zu erarbeiten, braucht man jedoch eine faire und sachliche Debatte über die Ereignisse, die passiert sind. Braucht man Aufklärung über tatsächliche Sachverhalte und Schlussfolgerungen im Rahmen unserer Gesetze. Mein Weltbild habe ich in diesem/unseren Kulturkreis entwickelt und lebe es aus. Es muss nicht das richtige sein und hat auf der anderen Seite der Welt sicherlich keine Gültigkeit. Aber ich lebe hier, trete hier für Vielfalt ein und liebe sie. Ich sehe die Chancen, die sich aus Vielfalt, Unterschiedlichkeit und Gemeinsamkeit für uns in der Zukunft entwickeln können. Sehe, dass sich Gesellschaft verändert und nicht stehen bleibt. Bleibe optimistisch, trotz dessen ich viele Dinge mit Sorge betrachte. Und glaube an die viele guten Menschen, die die Regeln unserer Gemeinschaft achten und mit den Erfordernissen und Entwicklungen, die auf uns zukommen im Rahmen unserer Gesetze fortbilden.

Mit Sicherheit „JA!“

annaschmidt-berlin.com_sicherheit

Foto: Henriette Schmidt

Die größtmögliche Vermeidung eines jeglichen Risikos, das unsere Person, Familie oder unsere Lebensumstände stört, um den Zustand der Sicherheit (lat. sēcūritās) zu erreichen, liegt von Natur aus im Bestreben der Menschen. Diese Sicherheit unterliegt jedoch permanenter Veränderung, da Fortschritt und Weiterentwicklung ebenso in seiner Natur liegen. Wenn sich nun Grenzen verändern, Lebensumstände untragbar werden, Kriege ein Leben unmöglich machen, fängt der Mensch an zu wandern und das Sicherheitsgefüge vieler gerät ins wanken. Diejenigen, die sicher beheimatet sind, möchten den Zustand bewahren. Diejenigen, die wandern, möchten den Zustand erlangen. Auch aus dem zweiten Aspekt, dort wo Wenige mehr haben als Viele und Ungerechtigkeit eine Überlebensfrage wird, wandert der Mensch und wird das Sicherheitsempfinden anderer ins Wanken bringen. Das richtige Mittelmaß beider Gruppen zu sättigen, würde die Flüchtlingsfrage, den Ursprung von Rassismus und Ausländerfeindlichkeit dauerhaft lösen

Aber dieses Mittelmaß wird es nie geben und es wird immer eine Frage der Bereitschaft bleiben, Veränderungen zuzulassen oder sich ihnen entgegenzustellen. Es wird immer Menschen geben, die teilen und helfen, oder Menschen, denen die eigene Besitzstandswahrung wichtiger ist. Es gibt immer Menschen, die sich für Flüchtlinge engagieren und die Flüchtlingsarbeit als gesellschaftliche Aufgabe und Verantwortung sehen. Genauso wie es Menschen gibt, die aus eigener Unsicherheit oder Ängsten für diese Arbeit nicht zu öffnen sind oder ganz einfach nicht zuhören und verstehen wollen. Umso wichtiger ist es, dass die Einsichtigen den Flüchtlingen helfen, sich mit ihnen auseinander setzen, ihre Motive hören und versuchen zu verstehen, warum sie sich auf unglaubliche Wege machen, Gefahren in Kauf nehmen und einer vollkommen ungewissen Zukunft entgegen gehen.

Hilfreich ist sicherlich, wenn wir den Begriff der Sicherheit einmal für uns selber definieren. Uns selber klar machen, was wir brauchen um uns wohl, angenommen, beschützt, akzeptiert zu fühlen um uns in unserem Umfeld frei und glücklich entfalten zu können. Haben wir das für uns deutlich gemacht, wird auch klar, was diese Menschen alles nicht haben. Nicht einmal, wenn sie es tatsächlich geschafft haben in diesem Land anzukommen.

„Sicherheit ist wie ein Käse mit Löchern.“ sagt Veronika Mampel. Sie hat sich von Anfang an für Flüchtlinge eingesetzt, als die Notunterkunft in der Sporthalle, Lippstädter Straße, eingerichtet wurde. Sie hat mit den Menschen gesprochen, dafür gesorgt, dass sie mit dem Nötigsten versorgt wurden, sich um viele administrative Dinge gekümmert und letztlich dafür gesorgt, dass eine Möglichkeit für diese Menschen bestand, außerhalb der Halle einen Ort zu haben, an dem sie Ruhe finden und sich entspannen können. Das KiJuNa – Kinder-, Jugend- und Nachbarschaftszentrum öffnete für sie die Türen und fortan kamen jeden Tag bis zu 40 Flüchtlinge in die Einrichtung. Man lernte sie kennen, sie erzählten und „Flüchtling“ war kein Wort mehr ohne Gesicht.

Man muss sich vorstellen, sagt Veronika Mampel, dass sie bei Ankunft erst einmal Polizisten sehen. Dann werden sie beispielsweise in einer Halle untergebracht, in der Bett an Bett steht. In der Halle leben Menschen aus verschiedenen Ländern, ggf. aus den Ländern mit denen sich die eigene Heimat im Krieg befindet. Sie wissen nicht, ob ihre Nationalität hier anerkannt ist, können die Anträge nicht verstehen, die sie stellen müssen. Bei allen Fragen, Bedürfnissen, Befürchtungen müssen sie hoffen einen Dolmetscher zu finden der helfen kann. Einzig sicher ist nur das Dach über dem Kopf und das was sie am Körper tragen können. Selbst außerhalb der Halle wissen sie nicht, was für Gefahren in Form von Widerständen, Ablehnung, Fremdenhass, ihnen entgegen tritt. Nur dieser Zustand ist ihnen sicher, solange bis eventuell einmal ihr Status geklärt sein wird. Dürfen sie bleiben, bekommen sie vielleicht ein Gefühl von Sicherheit. Müssen sie gehen, bleibt einzig die Hoffnung, doch noch irgendwo in dieser Welt einen Ort zu leben zu finden.

Die, die erst einmal bleiben dürfen, bis der Status geklärt ist, leben in einer Erstunterkunft. Eine Sozialpädagogin, die sich mit einem Team um diese Menschen kümmert, erzählt uns, dass diese Menschen in großer Unsicherheit leben solange der Status nicht geklärt ist. Das bringt große Probleme in Alltag mit sich, den sie so gerne planen und regeln würden. Dies insbesondere, weil sie das Gefühl haben, in einem Land zu sein, in dem alles möglich ist. Aber, sie erzählt auch von dem großen Vertrauen, das diese Menschen ihnen entgegenbringen, weil sie verstanden haben, dass sie hier nur eine Chance haben, wenn sie sich integrieren. Und natürlich lernt man sie mit der Zeit kennen, versteht die Schicksale, die sie mitbringen. Wenn dann einer von ihnen den Bescheid bekommt, dass er hier bleiben darf, ist es auch immer etwas mit Wehmut verbunden und der Hoffnung auf einen glücklichen weiteren Weg.

Aber es gibt ebenso diejenigen, die nicht anerkannt werden und wieder ihn ihr Heimatland zurück müssen. So ist es auch in der Notunterkunft geschehen und Menschen, mit denen man die ein oder andere Stunde verbracht hat, müssen zurück. Die Ratlosigkeit und Enttäuschung sind dabei kaum in Worte zu fassen. Aber ihre Worte sollten gesagt werden und so folgten ein paar von ihnen einer Einladung zu einem Gespräch im KiJuNa. Es waren serbokroatische und albanische Menschen, die dort saßen und von ihrem Weg erzählten, der sie illegal über Ungarn und Österreich nach Deutschland führt. Alle von der Hoffnung getrieben in ein besseres Leben zu laufen. Sie erzählten von 10stündigen Fußwegen, von den Gefahren und Hindernissen und besonders der Ausweglosigkeit, falls sie wieder zurückkehren müssen. Davon, dass sie sich Geld geliehen hätten um hierher kommen zu können und nicht zu wissen, wie sie es je bei der Rückkehr zurück geben könnten. Der Blick in ihre Gesichter genügt um die menschliche Ratlosigkeit dahinter zu erahnen.

Und trotzdem äußern sie die Dankbarkeit, die sie empfinden, wie sie hier behandelt und aufgenommen wurden. Sagen auch, dass die deutschen Behörden richtig und nach den Gesetzen handeln. Bedanken sich für die Stunden der Abwechslung, der Ruhe und Anteilnahme, die ihnen in der Nachbarschaftseinrichtung entgegengekommen ist.

In diesem Video können sie die Menschen sehen, wie sie von ihrem Leben, der Zukunftsangst und Perspektivlosigkeit sprechen. In ihren Sprachen mit zusammengefassten Übersetzungen. Sicherlich ist nicht alles für uns zu verstehen, dass Gefühl, was diese Menschen durchmachen und erleben wird dennoch transportiert.

Geschichte der Flüchtlinge

Diese Erlebnisse und nicht zuletzt die furchtbaren Nachrichten aus dem Mittelmeer machen deutlich, dass sich Europa für Hilfe suchende Menschen öffnen muss. Es spielt keine Rolle, ob Menschen wegen Krieg oder Verfolgung flüchten müssen oder ob Hunger, Armut und Perspektivlosigkeit die Gründe sind. Immer steht einzig der Wunsch auf ein sicheres Leben im Hintergrund. Unsere vordergründige Sicherheit ist keine Rechtfertigung einen einzigen verzweifelten Menschen ins Elend zurückzuschicken. Und bevor unsere Sicherheit auch nur einen einzigen Kratzer abbekommt, können wir noch sehr viele dieser Menschen an unserem Wohlstand teilhaben lassen! Die Antwort auf die Frage, ob wir Flüchtlingen helfen oder nicht, kann daher nur sein: „Mit Sicherheit JA!“

Einen herzlichen Dank an Veronika Mampel (Gespräch) und Kristoffer Baumann (Video), wodurch dieser Beitrag möglich wurde!

Leitartikel der Homepage des
Stadtteilzentrum Steglitz e.V. vom 27. April 2015