Um 18.39 kam der Regen …

kmdg_0112

… aber da war schon alles fast vorbei. Eine schwere Unwetterwarnung bestand für den Tag und mehr als einmal ging ein hoffender Blick zum Himmel. Es hat genutzt – der Kunstmarkt der Generationen 2015 fand bei gutem Wetter, in schöner Stimmung und in der wunderbaren Atmosphäre des Schlossparks Lichterfelde statt. Nun bleiben noch die Erinnerungen …

Hey Anna, jetzt ist es schon einige Tage her, dass wir gemeinsam mit vielen, tollen Gästen, Freunden und Künstlern unseren „Kunstmarkt der Generationen 2015″ feierten und dauernd blitzen in mir die Erinnerungen an diesen zauberhaften Tag voller Kunst und Begegnungen auf. Schon allein wenn ich an die zig HelferInnen denke, die bereits am frühen Morgen – noch im Nieselregen – alles vorbereiteten.

Als ich gegen 9.00 Uhr ankam, war bereits dieses herrliche Gewusel der Künstler zu sehen, die an der Straße ihre Sachen auspackten und freudig in Richtung ihrer 100 Marktstände aufbrachen. Also, bei mir ging da so richtig die Vorfreude und sogar das Lampenfieber los.

kmdg_0001.03Hallo Basti, mir ging es genauso … ich war etwas früher dort und wollte gemütlich den Tag beginnen. Das war aber gar nicht mehr möglich, weil mich sofort die Stimmung und das Prickeln erfasste. Ich begann sofort meine Anmeldung aufzubauen und ehe ich mich versah, standen Künstler um Künstler vor mir. Die vielen Namen der E-Mail-Anmeldungen bekamen Gesichter – wie aufregend! Als dies geschafft war, konnten wir schon unsere Schirmherrin, die Bezirksstadträtin Cerstin Richter-Kotowski, begrüßen, die unserer Sorge ums Wetter sehr sympathisch die Schärfe nahm. Und genauso sympathisch wurde ihre Begrüßungsansprache. Ihre Überleitung vom Breitensport zum Spitzensport bis hin zur Kunst fand ich sehr gelungen. Von den großen bezirklichen Kulturstätten Haus am Wannsee und der Galerie Schwartzsche Villa kam sie auf „unseren“ Kunstmarkt der Generationen und sagte: „Darüber hinaus gibt es jedoch sehr viele Kreative aus dem Bezirk, die nun hier einen Ort gefunden haben, um ihre Arbeiten anzubieten. Das wäre der „Breitensport“. Das Stadtteilzentrum Steglitz beweist mit diesem Markt, dass es seine Aufgabe als Nachbarschaftseinrichtung hervorragend erfüllt.“ Das hat mir sehr gefallen und ihr sicherlich der anschließende Besuch mit unserem Geschäftsführer Thomas Mampel über den Markt.

Wie hätte es ihr auch nicht gefallen können, Anna? Schließlich gab es an den Ständen über Malerei, Töpferhandwerk, Fotografie bis hin zu Digitalkunst oder auch Filzerei nahezu alles, was das Herz begehrt.

gemeinsamAuch deshalb bin ich so sehr stolz und glücklich darüber, dass ich auch wieder ein eigenes Graffiti-Bild beisteuern durfte. Zusammen mit den Werken der „Profis“ später versteigert zu werden, war eine riesen Auszeichnung für mich! Das eigentlich Besondere daran war und ist für mich aber dieser spezielle Austausch zwischen den Gästen und den Kunstschaffenden. Ich selbst habe – während ich mein Bild sprayte – mehrere, äußerst angenehme Gespräche mit interessierten Gästen führten können. Dies war ja auch unser Anliegen: Wir wollen Menschen mit Hilfe der Kunst einander näher bringen.

In der Zeit des Malens konnte ich selbst jedoch nicht so ausgiebig über den Markt schlendern, wie ich es vielleicht gewollt hätte. Deshalb freue ich mich auf deine ausführlichen Schilderungen vom bunten Markttreiben!

kmdg_0110Nun, Basti, dazu hatte ich ja reichlich Gelegenheit. Unter anderem mit den Belegen für die Standgebühr kam ich über den Tag verteilt an jeden Stand des Kunstmarktes. Und nicht nur an die Stände, auch ins Gespräch mit jedem teilnehmenden Künstler. Ungeachtet der sehr netten Gespräche hätte ich gerne mehrere Tage Zeit gehabt, um viel intensiver die Kunst zu bewundern, die sich mir schön dekoriert auf den Ständen anbot. Vornehmlich Bilder in allen Größen und Techniken, Kunsthandwerk von hochwertigen Lederarbeiten, Filzobjekten, Holzskulpturen, Papierobjekten und Schachteln, Papiermaché und Keramik, Schmuck in allen Varianten, Glaskunst … so sehenswert und vielseitig. Wunderbar, was Menschen mit Fantasie, Freude und Kreativität schaffen können. Alle Stände waren schön und bunt anzusehen und so manche Staffelei hat im Schlosspark eine besondere Stimmung gezaubert. Ich war begeistert. Wieder einmal.

kmdg_0073Zwei Stände möchte ich dennoch explizit erwähnen: Ein Stand gehörte dem KiJuNa, Kinder-, Jugend- und Nachbarschaftszentrum in der Osdorfer Straße. Tina Wagner präsentierte mit den Kindern der Einrichtungen u.a. gebastelte Blumen und Bilder. Ein richtiger Hingucker war ein türkisfarbenes gestrichenes Fahrrad, das mit Blumen bepflanzt jeden Vorgarten schmücken würde. So schön!

kmdg_0023Ein weiterer Stand wurde von Lena Maren belegt. Lena ist eine Flüchtlingsfrau aus Serbien. Das Stadtteilzentrum hatte sie eingeladen, ihr den Stand, eine Staffelei und Leinwände für diesen Tag zur Verfügung gestellt. Von den KollegInnen wurden Pastellkreide und andere Farben gesammelt und ihr geschenkt. So konnte auch sie, einen Tag unter Gleichgesinnten in einem für sie noch fremden Land erleben. Sie sah so glücklich aus! Es war klasse und durch die Stimmung unter den Besuchern und den wertvollen Gesprächen mit den KünstlerInnen, hatte ich einfach ein sehr gutes Gefühl! Was hast du an Aktionen, die weiter oben platziert waren, erlebt?

Hm, … klasse fand ich zum Beispiel die Bastelstände direkt am Gutshaus. Dort wurde – angeleitet von Kollegen des Stadtteilzentrums Steglitz aus der „Imme“, der 10. Integrierten Sekundarschule und des Schülerclubs „Memlinge“ – allerfeinste Recyclingkunst praktiziert. Aus alten Zeitungen wurden quietsch bunte Blümchen, Kinder wurden witzig bemalt und sogar alte Zweige erstrahlten bald in knallig bunten Farben. Schließlich wurden jene Kunstwerke dann sogar noch in dem „Kunst-Garten“ ausgestellt, der sich direkt in der Mitte des Parks befand und über den Tag verteilt immer vollständiger wurde. Ich selbst bin gelegentlich dorthin gegangen, um zu sehen, welche neuen Werke dort noch „gepflanzt“ wurden. Unsere kindlichen Gäste konnten sich schminken lassen, Kunstblumen herstellen, Filzen und Töpfe/Steine anmalen – Angebote von den KollegInnen der Kitas, die auch an den anderen Ständen geholfen haben. Schließlich wurde ja auch für das leibliche Wohl mit Cocktails, Grillwürstchen, Getränken und Kuchen gesorgt.

Während dessen begann ja schon das Bühnenprogramm. Ich kriege gar nicht mehr alles zusammen, was da geboten wurde. Ich kann mich jedenfalls noch sehr gut an den Qi-Gong-Meister erinnern, der so viele Menschen in seinen Bann zog. Kannst Du meiner Erinnerung vielleicht noch etwas auf die Sprünge helfen?

kmdg_0079Oh ja, kann ich: Begonnen hat das Programm mit den Damen der Kreistanzgruppe aus dem Gutshaus Lichterfelde. Deren Reigen lädt immer wieder zum Mitmachen und zu guter Laune ein. Wirklich empfehlenswert diese Gruppe! Dann, wie schon von dir erwähnt, Matthias Winnig und seine Kollegin mit der Qi Gong Vorführung. Ich staune immer wieder, wenn ich ihn sehe. Egal, ob Alltags im Schlosspark oder bei so einer großen Veranstaltung. Seine Bewegungen sehen immer anmutig aus und die Ruhe und Ausstrahlung fasziniert. So ähnlich auch bei den Tanzgruppen aus dem KiJuNa, den Mini Stars, Tanz-Zwergen und den Teenie Stars. Mit ihrer Tanzlehrerin Anjia beweisen sie immer wieder, dass Kinder Erwachsene in ihren Bann ziehen können und man sieht ihnen den Spaß an ihren Tänzen an. Schließlich durften wir alle noch dem „Gospelhouse“ lauschen – Mutter Sarah bot mit zwei Töchtern und Sohn eine wirklich imposante und mitreißende Show ihrer Sangeskunst! Klasse war auch die Vorführung unseren Kollegen Engin Vergili, der mit mehreren Kindern und Trommeln, Stimmung und Spaß in die Runde brachte. Sein Lachen und seine Lust an den Instrumenten übertrug sich sofort auf die Kinder und alle Umstehenden. Schließlich war ja die Versteigerung der von Künstlern gespendeten Bilder zugunsten der Kinder- und Jugendarbeit des Stadtteilzentrums an der Reihe. Aber obwohl ich die Ehre hatte, das erste Bild zu ersteigern, warst du hier näher am Geschehen. Wie hast du sie erlebt?

kmdg_0072Tja, liebe Anna, dass ich als Assistent direkt an der Auktion teilnehmen durfte, bei der fast zwanzig Exponate angeboten wurden, war für mich sicherlich eines der Highlights des Tages. Zusammen mit meinem Kollegen René gelang es, Bilder, die von einzelnen Künstlern dafür gespendet worden waren, für insgesamt über 800 Euro zu verkaufen. Dieser großartige Gesamterlös kommt nun – wie vorab den Künstlern und den Käufern versprochen – komplett der Kinder- und Jugendarbeit des Stadtteilzentrums Steglitz e.V. zugute. Ein Grund für diesen Erfolg ist sicherlich auch die ganz besondere Unterstützung durch unseren Geschäftsführer, Thomas Mampel, der zusammen mit dem Kollegen Andreas Oesinghaus dem interessierten Publikum jedes einzelne Kunstwerk vorführte und dabei aktiv um viele hohe Gebote warb. Nebenbei war dies dadurch wieder so ein Moment, wo Kunst Menschen einander näher brachte. Gern hätte ich bei dem ein oder anderen Werk mitgeboten. Als Co-Auktionator habe ich das jedoch lieber unterlassen. Wie erging es dir dabei?

Nun, ich ging insgesamt mit vier Bildern aus Verkauf und Versteigerung nach Hause. Aber nicht nur das. In meinem Kopf liefen viele Bilder des Tages Revue: Das Regal mit den, von den Künstlern, gespendeten Kuchen. Einer sah leckerer als der andere aus und über den Tag verteilt haben sie alle Marktbesucher erfreut. Auch dieser Erlös kommt nun der Kinder- und Jugendarbeit zugute, wofür wir uns wirklich sehr bedanken! Zudem hatte ich immer wieder die KollegInnen im Kopf, die uns den ganzen Tag über ehrenamtlich geholfen haben. Das war zum Teil recht anstrengend, aber von dem Zusammenhalt und dem schönen „Wir-schaffen-das-gemeinsam!“-Gefühl getragen. Und letztendlich die Gesichter, der KollegInnen, die diesen Markt mitorganisiert hatten. Ich sah Zufriedenheit und Glück … und ich gebe zu bedenken: Trotz Unwetterwarnung, hatte es den ganzen Tag noch nicht geregnet. Wie hast du das Ende des Kunstmarktes erlebt?

Ich hab’s genauso gesehen! Allerdings hatte ich eben auch selbst ein Dauergrinsen von einem Ohr zum Anderen. Dankende Künstler, die sich „bis zum nächsten Mal“ verabschiedeten, Kolleginnen, die mit echter Freude im Gesicht den ganzen Tag an allen Ecken und Enden helfen und schließlich das gemeinsame Kaltgetränk, als das Aufräumen geschafft war und ein kleiner Kreis von Organisatoren und Helfern sich auf der Terrasse des Gutshauses versammelte. In diesem Moment fiel bei mir die gesamte Aufregung ab. Mit jener fielen dann auch die letzten großen Tropfen zu Boden, die Petrus – offenbar auch ein Kunstfreund – in Form eines heftigen Platzregens extra und allen Prognosen zum Trotz an das Ende des Tages gelegt hatte. Noch heute bekomme ich täglich neue Fotos zu sehen, die die zauberhafte Erinnerung an den „Kunstmarkt der Generationen 2015“ noch sehr lange bei mir wach und lebendig halten werden.

KmdG_logo_original2014_webMittlerweile können wir ja dann schon bald von einer Tradition sprechen, wenn es auch im nächsten Jahr heißen wird: „Hiermit eröffnen wir den Kunstmarkt der Generationen 2016.“ Du hast doch da bestimmt schon sämtliche, brand heißen aktuellen Informationen. Ich freue mich jedenfalls schon tierisch darauf, denn „Nach dem Kunstmarkt ist“ – zum Glück auch – „vor dem Kunstmarkt!“

Bis bald und ganz liebe Grüße,

Dein Basti

Weißt du, ich habe in den vergangenen Tagen so viele schöne Rückmeldungen von den TeilnehmerInnen bekommen. Alle haben eins gemeinsam: „Ich würde mich sehr freuen, im nächsten Jahr wieder dabei zu sein!“. Der Termin für den 3. Kunstmarkt der Generationen steht fest. Es wird der 25. Juni 2016, wieder von 11.00 – 19.00 Uhr sein. Bis dahin werden wir ein paar Mal zusammensitzen, planen und organisieren, natürlich auch überdenken, was wir als Anregungen von TeilnehmerInnen und Gästen mit auf den Weg bekommen haben. Und wenn alle so toll, wie in diesem Jahr mitmachen – dann wird es wieder wunderbar!

Mitgemacht haben: Das Wetter – um 18.39 Uhr erst kam der Regen – Optimismus zahlt sich aus!  🙂 Das Grünflächenamt Steglitz-Zehlendorf, das uns u.a. großartig durch verschiedenste Parkarbeiten im Vorfeld unterstützt hat. Frau Richter-Kotowski mit einer wunderbaren Eröffnung. Der Marktstandaufsteller durch unkonventionellen und verlässlichen Einsatz. 98 KünstlerInnen mit ihren tollen Werken. (99 und 100 waren leider kurzfristig wegen Krankheit verhindert).

Mitorganisiert haben: Veronika Mampel als Arbeitsbereichsleiterin der nachbarschafts- und generationsübergreifenden Arbeit. Manuela Kolinski, Projektleiterin des Gutshaus Lichterfelde. Melanie Zimmermann, Projektleiterin der Kita Schlosskobolde. Renè Stürkat, Projektleiter des Schülerclub Memlinge. Katharina Zehner, EFöB an der 10. ISS.

Und wir beide!  🙂 Bis zum nächsten Jahr

Sebastian Unger, Projektleiter der EFöB an der 10. ISS und
Anna Schmidt, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Wir bedanken uns sehr herzlich bei Jörg Backes, Projektleiter des Kinder- und Jugendhaus Immenweg für den schönen Film über den Kunstmarkt der Generationen 2015 und bei Werner Luff, Projektleiter Kita Lankwitzer Maltinis, Feza Guschke, Projekleiterin Kita Lichterfelder Strolche und Roman Tismer, Netti 2.0 für die schönen Fotografien des Tages.

Dem Kiez ein Gesicht geben und feiern!

SzS_kiezfest_lb_szs13_2014

Mit dicken Regentropfen hat es angefangen, aber das sollte nicht so bleiben. Am Runden Tisch im Gutshaus Lichterfelde entstand die Idee ein Kiezfest auf dem Ludwig-Beck-Platz zu feiern und nun war es soweit. Ging der Aufbau der Marktstände noch mit Schirm und etwas schnelleren Schritten vonstatten, kehrte sich das Bild sehr schnell um. Pünktlich zum Festbeginn um 15.00 Uhr riss die Wolkendecke auf und die Sonne hatte beschlossen mitzufeiern. Mit dem Sonnenschein kamen die Besucher und der Ludwig-Beck-Platz in Lichterfelde füllte sich sehr schnell mit Leben.

SzS_kiezfest_lb_szs21_2014

Jeder, der im unmittelbaren Kiez ein Geschäft, eine Einrichtung, eine Organisation vertritt, war aufgerufen teilzunehmen. So waren im Vorfeld die Stände schnell vergeben und bunter hätte die Mischung nicht sein können. Am 20. September wurde gefeiert und mit dem guten Wetter bevölkerten bald Nachbarn, Gäste und Teilnehmer den sonst eher ruhigen Platz. Information, Kennenlernen, Austausch und Gemeinsamkeit stand im Mittelpunkt des Nachmittags und wurde an 15 Marktständen präsentiert. Thomas Oppen und Jens Ihmann vertraten am ersten Stand die IhmannOppen GmbH. Design ist das große Thema der Firma, was sich in Produktdesign, Druck- und Webdesign widerspiegelt. Sie stellten ihre Ravensburger Spielfiguren vor und das Schachspiel für Kinder. Immer wieder standen die kleinen Besucher vor den hübschen Tierfiguren, deren Geräusche man mittels einem Stift hören kann. Auch das Schachspiel fesselte Kinder wie Eltern gleichermaßen. Frau Evouli Thiemer und ihr Mann vertraten die Markttreibenden des Platzes, die am Vormittag schon ihre Waren angeboten hatten. Sie warben für mehr Interesse und besonders für ein größeres Angebot auf dem Samstagsmarkt. Dies ist in der Nachbarschaft sehr gewünscht, denn besonders die älteren Anwohner erinnern sich gerne an den früher belebten Wochenmarkt. Und sehr oft vernahm Familie Thiemer die Aussage, dass Besucher gar nicht wussten, dass dort überhaupt ein Markt angeboten wird. Gleich daneben konnte man den Stand des Netti 2.0 besuchen. Andreas Oesinghaus und Roman Tismer stellten die kleine Internetwerkstatt am Hindenburgdamm 85 vor. In Verbindung mit dem gemeinnützigen Verein Computerbildung e.V. bieten sie allen Nutzern von digitalen Medien, Hilfe, Information und Unterstützung an PC und Laptop. Der geöffnete PC auf dem Tisch, der sein Innenleben preisgab, lud so manchen Besucher zu einem kleinen Fachgespräch ein. Am nächsten Stand stellte sich das Einwohnerheim in der Klingsorstraße vor. Eine kulinarische Mischung von Speisen unter anderem aus Ägypten und Syrien, zeigte die kulturelle Vielfältigkeit, die das Haus zu bieten hat und machte es fast unmöglich vorbeizugehen ohne zu probieren. Besonders schön war, dass dies kein Informationsstand war – hier konnte man sich kennenlernen, Kontakte knüpfen, Interessantes aus dem Haus erfahren. Die vielen Bewohner mischten sich mit ihren Kindern unter die Gäste und wurden eine große, bunte Bereicherung in der Vielfalt der Besucher. Gleich daneben standen Anna Blauert und Regina Hahn von der Seniorenresidenz Bürgerpark GmbH – Haus Steglitz, gleich an der Ecke der Klingsorstraße 121 bereit. Alles was sich um die Pflege im Alter und entsprechender Vorsorge drehte, konnte hier fachkompetent und sympathisch erfragt werden.

SzS_kiezfest_lb_klingsor8_2014

Die Stadtteilgruppe Steglitz-Zehlendorf des ADFC ließ es sich ebenfalls nicht nehmen für ihr Anliegen zu werben. Bei den Treffen der Stadtteilgruppe, die sich jeden ersten Donnerstag im Gutshaus Lichterfelde trifft, sind interessierte Radlerinnen und Radler jederzeit gerne gesehen. Am nächsten Stand wurde es politisch, was so aber nicht ganz stimmt. Die CDU Lichterfelde warb für Bürgernähe und das Bürgerbüro am Hindenburgdamm 80. Christian Goiny und Heiko Köpke standen für Fragen bereit. Besondere Attraktion an dem Stand war an diesem Tag aber das Glücksrad, an dem so manch kleiner Gewinn erdreht werden konnte. Die Kieferorthopädische Praxis Kolberg am Hindenburgdamm 106 konnte so manches zur gesunden Ernährung und Zahnkunde beitragen. Dies natürlich mit Rätseln und Spaß. Unterstützt wurde Andrea Kohlberg durch ihren Mann, Marc Kohlberg, der den Besuchern eine besondere Attraktion bot: Eine Runde auf dem Platz mit einem Segwheel fahren – die beiden Räder mit Lenkstange waren den ganzen Nachmittag im Einsatz. Immer wieder konnte man staunen, wie schnell Interessierte nach einer kleinen Probe auf dem kleinen Gefährt schon eine Runde über den Platz fahren konnten.

SzS_kiezfest_lb_kolberg6_2014

Faszination Netzwerken war das zentrale Thema des Standes an dem Silke Landgraf mit Mann und Michael Ebbinghaus zu Austausch, Kommunikation und Kennenlernen einluden. „Kontakte knüpfen – Kontakte pflegen“ ist der Leitspruch des berlinweiten Netzwerks, dass allen Bürgern offen steht. Einen Schritt weiter kamen wieder die Kinder zum Zuge. Antonija Soldo und Joanna Konojacky, Erzieherinnen der Kita Schlosskobolde im Gutshaus Lichterfelde, schminkten viele kleine Prinzessinnen, Elben, kleine Helden und wilde Tiere. Die wartenden Eltern bekamen gleich daneben ein Stück leckeren Kuchen aus dem Nachbarschaftscafé des Gutshauses und auf Wunsch Informationen und Auskünfte über das Stadtteilzentrum Steglitz e.V., dass den organisatorischen Rahmen für das Fest geboten hatte, und den Runden Tisch im Gutshaus Lichterfelde.

SzS_kiezfest_lb_szs18_2014

Unterbrochen wurde die Standreihe vom kleinen Pavillon auf dem Ludwig-Beck-Platz. Eigens für diesen Nachmittag öffnete Herr Friedl den Betrieb, so dass alle Besucher eine schöne Tasse Kaffee oder die Kinder ein Eis bekamen. Die JFE Jugendfreizeiteinrichtung Albrecht Dürer und der Schülerclub Memlinge teilten sich einen Stand und boten unter anderem mit Klingeldraht, Riechspiel, Suchtbrille, verschiedene Spiele an und stellten sich allen Fragen zur Einrichtung oder grüßten die vielen Freunde und Bekannten des Hauses, das auf eine lange Tradition im Kiez zurück blicken kann. HiBuDa ist die Abkürzung für die Händlergemeinschaft am Hindenburgdamm. Jeder im Kiez kennt ihre Geschäfte und nutzt sie. Thomas Gralla (Buchhandlung Gralla), Annegret Lenz (Tintenfass und Feder), Detlev Bosse (Eisenwarenhandel Bosse), Jürgen Nastali (Farben, Lacke, Tapeten) und Caroline Sahmel (CS-Haarstudio) setzten ein deutliches Zeichen, dass Kieznähe und Handel unbedingt zusammengehören. Herr Nastali mischte das ganze Fest hin und wieder sehr gekonnt und sympathisch mit seinen Klängen auf der großen Conga auf. Und weiter ging es mit der Paulus-Gemeinde, die unterstützt mit einer netten Bowle die Arbeit der Kirchengemeinde und der Bücherstube vorstellten. Auch an diesem Stand war ein reges Kommen und Gehen zu beobachten – man kennt sich, grüßt sich, unterstützt und freut sich über Gemeinsamkeiten. Den gekonnt orangeroten Abschluss boten die Piraten Partei mit ihrem Stand, der konsequent dekoriert war. Sie hatten den Hit in der Sicht der Kinder zu bieten: Lange orangerote Luftballons, die in Form von Tieren, Blumen und Laserschwertern den Markt in Kinderhänden orange gestalteten. Und so mancher Laserschwert-Kampf wurde ausgefochten, der vielen Erwachsenen ein Lächeln entlockte.

SzS_kiezfest_lb_klingsor6_2014

Die bunte Mischung der Stände, die Vielzahl der Besucher und die schöne Atmosphäre des Festes sind besonders zu betonen. Es kam sehr gut an und viele Besucher entdeckten Bezüge zum Kiez, die sie vorher nicht hatten. Auch unter den Teilnehmenden entstand eine Vertrautheit, der Kiez bekam ein Gesicht. Zum Beispiel werden sich Herr Nastali von der HiBuDa und Herr Oesinghaus von ComputerBildung e.V. sicherlich noch lange und fröhlich an ihr gemeinsames Spiel auf der Conga erinnern. Überall saßen die Besucher in Gruppen zusammen, überall fanden Gespräche und Kinderspiel statt. Die jungen Männer aus dem Einwohnerheim hatten Musik mitgebracht und auch kleine Tanzeinlagen trugen zur fröhlichen Stimmung bei. An den Ständen konnte durchgehend ein reges Treiben beobachtet werden. Besonders gefreut hat die Teilnehmenden auch der Besuch von Frau Richter-Kotowski, Bezirksstadträtin für Bildung, Kultur, Sport und Bürgerdienst, die für jeden Stand einen aufmerksamen Blick und nettes Wort hatte.

SzS_kiezfest_lb_klingsor11_2014

Dem Anliegen des Festes, für die Wiederbelebung des schönen Platzes zu werben, den Runden Tisch im Gutshaus Lichterfelde bekannt zu machen und den Teilnehmenden eine bürgernahe Plattform zu geben, konnte in schöner Stimmung Rechnung getragen werden. Ob Firma, Handel, Verein oder Partei – es sind Menschen, die dahinter stehen, die sich bekannt machen möchten, untereinander kennenlernen wollen, gemeinsam etwas auf die Beine stellen wollen – letztendlich mit dem gemeinsamen Ziel, dass sich alle im Kiez wohlfühlen und jeder weiß, wer was macht und wofür er steht. An den Ständen standen am Nachmittag bunte Spendendosen bereit, die eine kleine hübsche Summe ergaben. Davon wird im Rahmen des Runden Tisches den Kindern des Einwohnerheims ein Spielzeugwunsch erfüllt. Am Runden Tisch werden wir weithin überlegen, wie man die Bewohner des Kiezes für diesen Platz begeistern kann, sie aus den Häusern bekommt und so Gemeinschaft und Kiezgeschehen fördern kann. Interesse und Bereitschaft dazu ist reichlich vorhanden, das hat das Kiezfest deutlich zeigen können. Berlin ist zwar eine Großstadt, doch hat jeder Kiez sein eigenes Flair und diesmal bekam er Gesicht, Geselligkeit und ein schönes Miteinander. Auf die Wiederholung des Festes im nächsten Jahr darf man sich jetzt schon freuen – und wer mitmachen möchte – am Runden Tisch ist immer ein Platz für Sie frei!

Leitartikel der Homepage des Stadtteilzentrum Steglitz e.V. vom 25. September 2014