1. Mai – Tag der Arbeit + ein neues Magazin

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1. Mai – Maifeiertag, Tag der Arbeiterbewegung, Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse oder bei uns ganz geläufig der Tag der Arbeit. Wäre es in diesem Jahr kein Sonntag hätten wir alle frei. Zwei Aspekte betrachten wir näher: Die Historie des Tages zeigt, dass in den Anfängen der Arbeiterbewegung der Chefredakteur und Herausgeber der Arbeiter-Zeitung August Spies eine entscheidende Rolle spielte. Des Weiteren ist dieser Tag in der Verfassung des Landes Nordrhein-Westfalen als „Tag des Bekenntnisses zu Freiheit und Frieden, sozialer Gerechtigkeit, Völkerversöhnung und Menschenwürde“ benannt. Mit beiden Aspekten ist der erste Mai ein durchaus passender Tag ein neues Magazin zu veröffentlichen, dass Leser für soziale und gesellschaftliche Themen interessieren und sensibilisieren möchte – Themen, die uns alle angehen und zwischenmenschliche Räume des Lebens betrachten. Ein Tag der Arbeit – doch die erste Arbeitseinheit ist getan und das Ergebnis kann präsentiert werden: Das Magazin „Im Mittelpunkt“ – als gedrucktes Heft, als eBook-Format 3.0 oder als interaktives Pdf steht für den Leser bereit.

Rückblick: Anfang Januar sitzen wir in einer kleinen Arbeitsgruppe in der Geschäftsstelle des Stadtteilzentrum Steglitz e.V. zusammen. Es ist das dritte Treffen in dieser Zusammensetzung. Wir diskutieren über die Stadtteilzeitung, die der soziale Verein seit seinen Anfängen 1996 veröffentlicht hat. Die Zeitung hatte sich im Laufe der Zeit immer mal wieder inhaltlich oder von der Optik her verändert. Wieder war es Zeit etwas zu verändern und es wurde heftig diskutiert: An der alten Form der Zeitung festhalten? Etwas Neues machen? Gedruckt oder nur online? Klar war, dass wir ein Format wollten, dass uns auch künftig die Möglichkeit gibt, aus unserer Arbeit und von unseren Inhalten zu berichten. Am Ende des Treffens ist ein Konsens gefunden und ein klarer Arbeitsauftrag definiert: Alle zwei Monate soll ein Magazin in Format A5 erscheinen, das sowohl gedruckt als auch online zu lesen ist. Auf diese Weise möchten wir zeitgemäß alle Leser erreichen, die neue elektronische Publikationen bevorzugen, aber ebenso auch alle Leser bedienen, die der Papierform treu bleiben. Jedes Magazin wird einen Themenschwerpunkt haben, der aus dem sozialen oder zwischenmenschlichen Bereich kommt sowie alle Altersgruppen einschließt. Zudem wird für jedes Magazin ein Einleger erstellt, der auf die Veranstaltungen und Angebote in dem entsprechenden zweimonatigen Zeitraum gebündelt aufmerksam macht. Ein weiteres Treffen wird verabredet.

Anfang März wird in gleicher Runde ein Dummy vorgestellt, der in etwa die neue Optik des Magazins wiedergibt. Ebenso ein Entwurf für den Einleger. Der Entwurf beider Formate gefällt, das ein oder andere wird noch näher besprochen und das Thema bestimmt. Spannend ist der Termin: Als Erscheinungsdatum für das neue Gesamtpaket – gedrucktes Heft, eBook-Format + Einleger wird der 1. Mai festgelegt. Bedenkt man die Arbeitszeit, die man braucht um ein gedrucktes Magazin zu erstellen, das wiederum die Grundlage für ein eBook darstellt, ist das ein gewagter Zeitraum. Ich frage meinen Kollegen Kristoffer Baumann, ob er sich vorstellen könnte künftig mit mir zusammen die Redaktionsarbeit zu organisieren und er willigt begeistert ein. Zu zweit setzen wir uns zusammen, besprechen mögliche Beiträge im Magazin, legen fest, wer wen um Beiträge bittet und beginnen mit der Redaktionsarbeit. Zeitgleich informieren wir uns, jeder nach seiner Stärke, was wir für Hilfsmittel und Programme benötigen um ein eBook nach unserer Vorstellung herzustellen. Kristoffer ist Musiker, also mit Audio und Programmtechnik sehr erfahren, was sich mit meinem Bereich Grafik und Öffentlichkeitsarbeit, bestens ergänzt. Ein dritter Kollege, Jörg Backes, kann uns ideal mit seinem Schwerpunkt Film und Video unterstützen.

Mitte April sind die Druckdaten des Magazins fertiggestellt. Eine Korrekturfassung geht an alle beteiligten KollegInnen, es wird noch ein bisschen geändert, die Freigabe und der Druckauftrag erteilt. Nun heißt es abwarten bis die gedruckten Hefte geliefert werden. Ist alles richtig? Kommen die Farben gut raus? Ist der Anschnitt korrekt? Immer wieder entsteht prickelnde Spannung bis man das fertige Druckprodukt in der Hand hält. Als auch der Einleger in der Druckerei ist, geht die Arbeit mit dem eBook weiter. An diesem Punkt wird es richtig spannend für uns, denn das ist ein neues Format, von dem wir wissen was es kann, das wir aber noch nie selber hergestellt haben. Am Anfang dieser Arbeit steht eine Grundsatzentscheidung – welches Datei-Format wählen wir? Zur Zeit ist das gängige ePub-Format das ePUB2-Format. Die Zukunft gehört jedoch dem ePUB3-Format – ein Format, das uns die Möglichkeit gibt Audio- und Videobeiträge einzubinden und zudem die Option eines festen Layout-Formates bietet. Immer mehr Verlage bieten heute schon die Möglichkeit eBook-Reader auf das neue Format anzupassen – dort liegt die Zukunft des digitalen Lesens. Warum sollen wir uns also einem Format widmen, dass in absehbarer Zeit überholt sein wird. Mit einem Update unserer Erstellungs-Programme sind wir in der Lage dieses neue ePub-Format herzustellen. Aber auch die Leser, die mit ihren Geräten noch nicht auf dem neusten Stand sind, werden nicht vergessen. Sie bekommen die Möglichkeit das eBook als interaktives Pdf zu lesen, das – mit einem Flashplayer kombiniert – ebenso in der Lage ist Audio- und Videodateien zu lesen. Die Entscheidung war getroffen, die Arbeit an der Datei auf Grundlage des gedruckten Heftes begann.

Ein Kapitel nach dem anderen entstand. Technische Tüfteleien mit Hyperlinks und Querverweisen, Inhaltsverzeichnissen und vielem anderen raubten so manche Stunde und machten einige Besuche in Online-Hilfeforen notwendig. Trotzdem kamen wir Schritt für Schritt weiter. Es wurde mit jedem Kapitel leichter und so mancher Etappensieg war Grund für reichlich gute Laune. Dann ein Test als die ersten Kapitel fertig waren und wir sie in das ePub-Format umwandelten. Klappte alles bestens … bis wir einen Blick auf die Dateigröße warfen. 130 MB stand da – eine unglaublich hohe Zahl, wenn man weiß, dass die eigene Homepage eigentlich nur 8 MB für den Upload von Dateien zulässt. Der Systemadministrator half … bis zu 64 MB … das reicht nicht. Internetforen und die Logik machen klar, dass die Dateigröße normal ist, wenn man Audio und Video einbindet. Aber was nutzt eine schöne Datei, wenn sie zu groß ist um sie einem Publikum zur Verfügung zu stellen. In der Folge schafften wir es dem Kundendienst unserer Webseite reichlich auf den Wecker zu gehen, doch das Endergebnis rechtfertigt die Hartnäckigkeit (und ein Lob an den Kundendienst!). Über einen Umweg sind wir in der Lage die große Datei auf unseren Server zu laden – mehr als das … wir könnten noch einige Kapitel dranhängen. Die Erleichterung ist unglaublich – dem Termin steht nichts mehr im Wege, die technischen Voraussetzungen sind geschaffen, die Datei ist fertig, wird hochgeladen und steht hier

als eBook ePUB3-Format (235 MB)

als interaktives Pdf (227 MB)

und als Einleger der Veranstaltungen und Angebote des Stadtteilzentrums

zum Download zur Verfügung. Das erste Magazin „Im Mittelpunkt“ ist mit Einleger in der Online-Fassung fertig. Gedruckt liegt es Anfang der Woche in den Einrichtungen des Stadtteilzentrum Steglitz e.V. bereit. Ein sehr spannendes Stück Arbeit liegt hinter uns, aber wie immer gilt auch hier: Nach dem Magazin ist vor dem Magazin … die Arbeit für die zweite Ausgabe beginnt! Die Zusammenarbeit aller beteiligten KollegInnen hat wieder einmal großartig funktioniert und richtig viel Spaß gemacht. Am Tag der Arbeit freuen wir uns auf die nächsten Arbeitsschritte.

Vorwärtsblick: Wir hoffen sehr, dass Ihnen – den LeserInnen – unser Magazin gefällt. Wir würden uns sehr wünschen, dass Sie uns zu Form und Inhalt Rückmeldungen geben, denn: Wenn wir an etwas Spaß haben, dann ist es die Weiterentwicklung unserer Arbeit und der Austausch darüber. Wir freuen uns auf Kommentare – hier oder per Mail an die Redaktion: redaktion_mittelpunkt@sz-s.de.

Jetzt bleibt mir nur noch einen schönen Feiertag und viel Spaß beim Lesen zu wünschen!

Leitartikel der Homepage des Stadtteilzentrum Steglitz e.V. vom 1. Mai 2016

Ansporn in der Veränderung – Eine Zeitung wird Magazin

Stadtteilzeitung Steglitz-Zehlendorf

Beginnen wir mit einem Zitat: „Das Stadtteilzentrum Steglitz e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der sich der Geschichte und Tradition der deutschen und internationalen Nachbarschaftsheim-Bewegung verpflichtet fühlt. Ziel unserer Arbeit ist es, für und gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern gute Lebensbedingungen im Stadtteil zu gestalten und sie bei der Umsetzung ihrer Ideen und Ziele bestmöglich zu unterstützen. In diesem Sinne verstehen wir uns als Dienstleister und Partner von Kunden, Nutzern und Besuchern unserer Einrichtungen, Projekte und Angebote.“ Dieses Zitat stammt aus dem Leitbild, welches in Zusammenarbeit mit allen MitarbeiterInnen des sozialen Vereins 2014 erarbeitet wurde. Um diese Arbeit, die Lebensbedingungen im Stadtteil, die Ideen und Ziele in die Bevölkerung zu tragen, entstand im März 1995 der Nachbarschaftsbote, der sich im Laufe der Zeit zur Stadtteilzeitung Steglitz-Zehlendorf entwickelte. Nun, im April 2016 steht der nächste Entwicklungsschritt der Zeitung bevor.

NachbarschaftsboteEs ist Zeit für etwas Neues, weshalb die April-Ausgabe der Zeitung die letzte in dieser Form sein wird. Klar ist, dass dies viele bedauern werden und zunächst bestürzt sind, hat man sich doch mit der Zeit an die kleine Zeitung gewöhnt und sie als Informationsquelle genutzt. Klar ist aber auch, dass wir alle treuen Leser in ein neues Medium mitnehmen möchten und die Entscheidung zur Weiterentwicklung keine leichte war. Warum dann? Nun, wenn der Mensch im Mittelpunkt einer Arbeit steht, bekommt man ein Gefühl für Entwicklungen und Veränderungen, die sich im Zusammenleben und der Kommunikation vieler ergeben. Das Stadtteilzentrum kümmert sich nicht allein um die Menschen in den eigenen Einrichtungen, sondern nimmt auch aktiv an Veränderungen im Stadtteil und am Gemeinwesen teil. Dies zum Beispiel durch die Beteiligung an Runden Tischen, an zahlreichen Gremien des Bezirks und durch eine starke Vernetzung mit vielen wertvollen Partnern. Ein besondere Merkmal des Vereins war es schon immer, dass eine große Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Medien und neuen Kommunikationsformen bestand. Dies nicht nur aus dem Wunsch, größtmögliche Transparenz in der Arbeit zu zeigen, sondern auch effektiv und sinnvoll zu kommunizieren, was eine große Arbeitserleichterung darstellt. Sowohl intern als auch nach außen hin sind neue Kommunikationswege fester Bestandteil der Arbeit.

Auftrag der Stadtteilzeitung war es schon immer, von der Arbeit des Vereins zu berichten und Leser für Inhalte und Themen zu interessieren und zu sensibilisieren. Das werden wir auch weiter tun. Die Art der Weitergabe von Inhalten möchten wir jedoch den zeitlichen Entwicklungen anpassen. Immer mehr Nutzer lesen Zeitungen nicht mehr in Papierform, sondern nutzen zahlreiche Möglichkeiten, Publikationen online zu erhalten und bequem auf Tablets, Handys oder Computern zu lesen. Natürlich darf man dabei nicht außer Acht lassen, dass die treuen Papierfreunde weiterhin ihren Tribut fordern. Das schon so oft totgeglaubte Buch füllt weiterhin die Buchhandlungen und Regale. Aber wir möchten auch die vielen modernen Möglichkeiten nutzen können, die neue Kommunikationswege eröffnen. Wir möchten mehr Leser auf unterschiedlichsten Wegen erreichen. Es ist und bleibt uns wichtig, die Bürgerinnen und Bürger, Gäste unser Einrichtungen, Nutzer unserer Angebote, Kooperationspartner und Freunde des Vereins weiterhin darüber zu informieren, mit was wir uns beschäftigen, für was wir uns einsetzen und so alle auf unserem Weg mitzunehmen.

Ab Mai 2016 werden wir Ihnen ein Magazin anbieten. Es wird im Format Din A 5 erscheinen und mehr Seiten als die Stadtteilzeitung haben. Auch dieses Magazin wird, wie die Zeitung in den letzten fünf Jahren, Themen gebunden sein. Zusätzlich zu jedem Magazin erscheint ein Einleger, der über unsere aktuellen Angebote und Veranstaltungen informiert. Dieses Magazin bieten wir Ihnen alle zwei Monate, also in sechs Ausgaben pro Jahr, an. Der Vorteil des neuen Formates besteht darin, dass wir die gedruckte Form weiterhin in den Einrichtungen anbieten, die Online-Fassung jedoch vielfältige Möglichkeiten bietet, Sie zusätzlich mit Ergänzungen zu bereichern. Denkbar sind dabei viele Varianten: Wir werden in der Lage sein, unsere Berichte zu vertonen und so zum Beispiel Menschen mit Sehbehinderungen besser erreichen. Wir können Videofilme einbinden und wir haben die Möglichkeit, in weiterführenden Links Themen zu vervollständigen, auf Hilfeangebote oder kooperierende Partner hinzuweisen. In diesem Bereich werden wir uns ausprobieren und wir können Ihnen versichern, dass wir dies mit viel Spaß und Interesse tun werden. Was wir uns in besonderem Maße erhoffen und wünschen, ist dabei, dass Sie sich einmischen, mitreden, uns Rückmeldungen geben und uns mittels der verschiedenen Kommunikationswege begleiten.

SzS_Magazin-Mittelpunkt_2016

 

So bleibt uns hier nur noch, uns zu verabschieden, dies nicht ohne uns zu bedanken. Bedanken möchten wir uns in erster Linie bei den Lesern, die uns in all den Jahren begleitet haben. Wir wünschen uns sehr und würden uns sehr freuen, Sie als Leser des neuen Magazins wieder begrüßen zu dürfen. Ein großes Dankeschön geht an die treuen Anzeigenkunden, die uns teils über viele Jahre begleitet haben. Danke an alle, die uns Rückmeldungen gaben und uns durch die ein oder andere Kritik motiviert haben, besser zu werden. Ein besonderer Dank geht an alle ehrenamtlichen RedakteurInnen, die nie mehr als – eben ein Dankeschön erwartet haben und oft viel Zeit und Energie in wunderbare Beiträge investiert haben. Danke an die Berliner Zeitungsdruckerei für die stets unkomplizierte Zusammenarbeit. Danke an alle Kolleginnen und Kollegen, die das Stadtteilzentrum mit ihrer wertvollen Arbeit immer wieder in die Zeitung brachten. Und danke an alle bezirklichen Stellen, Vereine und Organisationen, die durch ihre Berichte die Stadtteilzeitung bereichert haben.

Zum Schluss ganz persönlich: Ich bearbeite die Stadtteilzeitung seit April 2003. Ich bekam damals als Kindergartenmutter die wunderbare Gelegenheit, zuhause an einem festen Auftrag zu arbeiten und so trotzdem immer für meine Kinder da zu sein. Damals war Hagen Ludwig der leitende Redakteur der Zeitung. Als er den Verein 2008 verlies, rutschte ich in seine Rolle hinein und übernahm ebenso die redaktionelle Arbeit. Seither bin ich im Stadtteilzentrum feste Mitarbeiterin und Kollegin. Hagen Ludwig, und dafür bin ich sehr dankbar, steht bis heute bei jeder Ausgabe beratend im Hintergrund zur Verfügung und wird auch weiterhin das Magazin begleiten. Wer mich kennt weiß, dass ich die kleine Zeitung liebe. Ich durfte im Laufe der Jahre so viele bemerkenswerte Menschen kennenlernen und empfand diese Arbeit immer als Bereicherung. Als sich das Ende dieser Form der Publikation abzeichnete, kämpfte ich zwischen zwei Gefühlen: Zum einen hatte auch ich das Empfinden, dass es Zeit für etwas Neues ist, zum anderen hänge ich doch sehr an dieser gewohnten Form. Die künftige Form wurde im Kreis einiger Kolleginnen und Kollegen erarbeitet. Das Format, das wir künftig anbieten, bietet Herausforderungen und Möglichkeiten, die weiterhin eine abwechslungsreiche und interessante Arbeit garantieren. Ich freue mich sehr darauf und hoffe, dass wir Sie sehr bald davon begeistern können, denn – bei uns steht immer der Mensch im Mittelpunkt!

Anna Schmidt
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Stadtteilzentrum Steglitz e.V.