Lasst euch was Gutes einfallen – Muttertag 2021

1995 saß ich an einem Sonntagmorgen in unserer Küche mit meinem 10 Tage alten Kind auf dem Schoß. Mein Mann kam in den Raum und streckte mir mit einem strahlenden Lächeln eine rote Rose entgegen. Meine spontane Reaktion darauf war die Frage: „Was hast du denn jetzt angestellt?“ Das war mein erster Muttertag, was mir noch nicht wirklich klar war. Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, dass alle Weiteren immer von dieser Episode begleitet waren. Der Muttertag steht nicht nur bei uns in der Diskussion und wird jedes Jahr erneut und kontrovers besprochen. Ob dafür oder dagegen, ob überhaupt notwendig oder noch zeitgemäß – die Geister spalten sich, wenn die Mütter geehrt werden sollen.

Fest steht, dass es kein Tag ist, den sich der Floristikverband ausgedacht hat. Römer und Griechen ehrten die Mütter. Die Engländer gingen im 13. Jahrhundert am Mothering Day in die (Mutter) Kirche. Napoleon wollte einen Muttertag einführen, dem aber ein kleines Waterloo dazwischen kam. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde der Tag mit dem Mothers Friendships Day und der Mütter-Friedenstag-Initiative in Amerika und England aufgegriffen. Als eigentliche Begründerin des heutigen Muttertags gilt Anna Jarvis, die in Philadelphia am 9. Mai 1907 ihre Mutter ehrte. Erst 1922/23 wurde der Muttertag durch den Verband Deutscher Blumengeschäftsinhaber mit Plakaten „Ehret die Mutter“ in den Schaufenstern etabliert. Die Nationalsozialisten missbrauchten den Tag seit 1934 als „Gedenk- und Ehrentag der deutschen Mütter“. Frauen, die viele Kinder zur Welt brachten und nur für ihre Familie da waren, galten für sie als Idealbild der Mutter. Für acht Kinder wurde ihnen das Mutterkreuz verliehen. Im geteilten Deutschland wurde auch geteilt geehrt. Im Osten am 8. März, dem Frauentag, der nichts mit dem Muttertag gemein hat. Im Westen am 2. Sonntag im Mai, allerdings nicht als offizieller Feiertag. Das Argument, dass es ein rein kommerzieller Ehrentag ist, fällt also weg. Er hat durchaus Geschichte vorzuweisen.

„Der Muttertag ist unnötig, weil man Mütter jeden Tag schätzen sollte. Das kann ich an 365 Tagen tun.“ Schon mal gehört? Ganz bestimmt. Aber liebe Männer, Söhne und Töchter, das tut ihr nicht. Es gibt sicherlich die rühmlichen Ausnahmen unter den Partnern und Abkömmlingen. Bei den meisten geht diese Wertschätzung fast garantiert im Alltag unter. Zu selbstverständlich ist immer noch die Rollenverteilung der Mütter als unter anderem Kinderkümmerin, Köchin, Einkaufslieferantin, Reinigungskraft, Haushaltsorganisatorin, Familienmanagerin, Freizeitcoach, Frustabladestelle und ganz nebenher 2. Gehaltsverdienerin. Während die Rolle der Väter in den letzten Jahrzehnten enorm aufgewertet wurde, hängt die tatsächliche Gleichstellung der Mütter noch immer hinterher – in der Aufgabenverteilung zu Hause, bei den Kariere-Chancen im Job und natürlich beim lieben Geld. Also, warum sollte man nicht den Muttertag als Anlass nehmen, um die Wertschätzung der Leistung der Mütter wenigstens einmal im Jahr zum Thema zu machen?

Nicht zuletzt müssten zudem veränderte Rollenbilder und Diversitätsbestrebungen bedacht werden. Haben Mütter allein überhaupt noch die zentrale Aufgabe in der Familienführung? Alleinerziehende Väter sind nicht mehr die Ausnahme und viele nehmen die Rolle des Hausmanns ein, in dem sie ihrer Partnerin das Geldverdienen überlassen. Regenbogenfamilien sind eine weitere Familienform, die die Mutter nicht unbedingt an den Herd stellen und das Monopol der Familienführung zuschreiben.

Die Bedeutung der Mütter hat sich nicht zuletzt in der Pandemie gezeigt. Im Lockdown bekamen die sie zusätzliche Jobs als Krisenmanagerin, Freizeittherapeutinnen und Lehrerinnen. Unter meist extrem hohen Belastungen, nicht zuletzt wegen finanzieller Sorgen, räumlich an den Belastungsgrenzen oder Sorgen um die schulische Laufbahn der Kinder. Quarantäne in einer Wohnung ohne Balkon mit drei Kindern mag sich niemand gerne vorstellen. Viele Mütter haben ihre Grenzen kennengelernt und brauchen Hilfe. Da nutzt kein Blumenstrauß an einem Sonntag im Mai. Wurde das Homeoffice zur Beginn der Pandemie als eine Möglichkeit begrüßt, Kindererziehung und Job unter einen Hut zu bekommen, müsste es nach einem Jahr nun wirklich jedem klar sein, dass es auf Dauer kaum zu leisten ist. Mütter sind an der Belastungsgrenze, desillusioniert und fühlen sich von Politik und Gesellschaft allein gelassen.

Bestrebungen, Mütter zu unterstützen, sind sicherlich da, aber nicht vollumfänglich wirksam. Es gibt Hilfesysteme oder Beratungsstellen, nur kann man die im Lockdown schwer erreichen. Solange in diesem reichen Land das Attribut „alleinerziehende Mutter“ als sichere Garantie für Verarmung gilt, liegt etwas sehr im argen. Es fehlt an Respekt gegenüber der Erziehungsleistung, an Unterstützung Alleinerziehender auf dem Arbeitsmarkt und im Steuerrecht. Finanzielle Grundsicherung für Familien und voller Lohnausgleich bei Krankheit und Betreuungspflichten ist nicht gegeben. Massive Verbesserung der Qualität in der Kinderbetreuung in Kita und Schule, längere und flexiblere Betreuungszeiten, Betreuungsangebote der Kinder in der Freizeit, Flexibilität in den Arbeitszeiten und vieles mehr fehlt.

Dem Muttertag kann man also durchaus einen großen Stellenwert zuschreiben. Allerdings sollte er eher Gedenk-, Aktions- und Diskussionstag werden. Der Blumenstrauß an einem Tag nutzt keiner Mutter, die die anderen 364 Tage nicht weiß, wie sie funktionieren soll. Statt zu debattieren, ob wir einen Muttertag brauchen, sollten wir besser darüber reden, bestehende Strukturen ändern, die letztlich der ganzen Gesellschaft nutzen. Statt also zu schauen, welcher Blumenladen geöffnet hat, fragt lieber mal, was ihr tun könnt, um zu helfen und zu unterstützen. Lasst euch was Gutes einfallen. Am Muttertag und an allen Tagen danach!

Das kleine Wörtchen Dankbarkeit …

Es ist Muttertag und wie immer gibt es drei Standpunkte. Die einen, die die Gelegenheit nutzen, der Mutter Danke zu sagen, weil sie es im Alltag oft vergessen und weil man es halt so macht. Die Zweiten, die die Chance ergreifen, um von Herzen ihre Wertschätzung auszudrücken. Schließlich noch die dritte Fraktion, die Muttertag für ein Relikt aus ungeliebten Zeiten, oder vielmehr für ein vom Kommerz gemachtes Fest halten. Es spielt hier keine Rolle, zu wem man gehört. Was mir oft an dem Tag passiert, sind kleine Nachrichten von anderen Müttern. WhatsApp meldet sich: „Guten Morgen liebe Anna, alles Liebe zum Muttertag. Lass uns dankbar sein, dass wir Mamas sein dürfen!“ Da ist es wieder: Das kleine Wörtchen „Dankbarkeit“, über das ich sehr oft in den letzten Tagen nachgrübele.

Seit Wochen bin ich zuhause, öfter alleine und habe viel Gelegenheit darüber nachzudenken. Es ist keine leichte Zeit für uns alle. Die Pandemie hat unser aller Leben zum Stillstand gebracht. Eine Zeit lang jedenfalls. Für mich war es ok. Ich gehöre zur Risikogruppe. Ich fühlte mich die ganze Zeit sicher und beschützt. Es gab auch nichts zu klagen. Wir haben es gut. Genug Platz zuhause, genug zu essen, Dinge, die uns beschäftigen, einen Garten, Möglichkeiten uns aus dem Weg zu gehen. Wir können trotzdem weiter arbeiten. Die Gehälter kommen pünktlich und in voller Höhe. Wir haben keine kleinen Kinder mehr zu versorgen. Ach ja, ganz wichtig, das WC-Papier geht uns nicht aus – ohne Hamsterkauf. Anderen ergeht es schlimmer. Mir ist bewusst, dass andere weitaus schwierigere Situationen zu bewältigen haben. Dennoch habe ich den Eindruck, dass die Menschen mit jeder Lockerung der Pandemie-Regelungen unzufriedener werden.

Niemand wird je mit Sicherheit sagen können, ob alle Maßnahmen gerechtfertigt oder überzogen waren. Fakt ist, unsere Krankenhäuser haben keinen Kollaps erlebt, unsere Sterberate ist eine der niedrigsten der Welt und schließlich wird viel getan, um wirtschaftlich zu unterstützen. Ich mag dabei nicht über die Grenzen anderer Länder sehen, wo es sehr viel anders aussieht. Sicherlich sind einige Fehler passiert. Doch wer konnte je schon so ein Szenario proben. In diesen Tagen möchte ich kein Entscheidungsträger sein. Statt Dankbarkeit zu zeigen oder einfach ruhig zu bleiben, mehren sich die Nachrichten von Protesten. Gegen die Auflagen des Abstandhaltens, der Hygiene, des Ausgangs, der Wiederöffnungen und vieles mehr. Verschwörungstheorien werden geboren, bei denen man sich einfach nur noch fragen kann, ob die Leute alle Tassen im Schrank haben. Die Demokratie sei gefährdet und die Grundrechte sollen untergraben werden. Natürlich auch wieder die Rechten, die die Gunst der Stunde nutzen, Verschwörungsexperten und eine Menge Leute, denen langweilig ist. Hinterfragen ist unmodern. So viele Aluhüte können gar nicht gebastelt werden, um die Leute wieder auf den Boden zu bringen.

Aber es ist auch eine andere Dankbarkeit, die immer mehr zu vermissen ist. Sie ist persönlich und steht in engem Zusammenhang mit Zufriedenheit. Damit anderen etwas gönnen können, sich an Kleinigkeiten zu freuen und mit gegenseitiger Wertschätzung. Ich habe zuweilen den Eindruck, dass die Menschen sich verändert haben. Wir Älteren sagen gerne entweder: „Früher war alles viel besser.“ oder: „Ihr solltet es einmal besser haben! “. Der erste Satz ist das ständige Klagelied vergangene Zeit zu glorifizieren und sich mit Unbekanntem nicht arrangieren wollen, vielmehr Neues zu kritisieren. Der zweite Ausspruch ist der Wunsch der älteren Generation, dass die Zukunft der Nachkommenschaft gesichert ist. Aber eher ist er ein unterschwelliger Vorwurf, wenn der Nachwuchs nicht gehorchen mag und die Andeutung, dass man selber es ja nicht so gut hatte. Beide Sätze passen in die Zeit nach dem letzten Weltkrieg, vor dem tatsächlich sehr vieles besser war (oder auch nicht) und es nicht viel dazu gehörte, es leichter zu haben als eben in jenen Tagen.

Heute frage ich mich oft, was unsere Nachkommen einmal besser haben sollen? Oder wo wir uns selber noch steigern sollen. Dabei beschränke ich mich auf dieses Land. Was wollen wir mit unseren Luxusbestrebungen noch erreichen, wie groß darf der Fernseher werden, wie dick darf der Reisekatalog in die Welt sein. Wir leben auf einem dermaßen hohen Niveau, dass kaum mehr zu toppen ist. Auf Kosten der Umwelt und der Außenwelt, die wir tunlichst von unserem Luxus ausschließen möchten. Man muss bewahren, was einem lieb und teuer ist!

Immer höher, weiter, schneller geht irgendwann nicht mehr, aber mit dem Status quo zufrieden zu sein, ist für die meisten Menschen nicht leicht. Dabei ist es so angenehm, einem anderen sagen zu können, dass sein Kleid, die Frisur oder sein Bild gefällt. Es ist schön, die Leistung anderer zu sehen und wertschätzen zu können. Genauso wie wir genießen ein Lob des Partners, der Freundin, des Chefs zu bekommen. Zu sehen, dass jemand bemerkt hat, dass ich mir mit etwas besondere Mühe gegeben habe. Oder nur Einfachmal zwischendurch gesagt zu bekommen, dass man für jemanden wichtig ist.

Auch materiell mit dem zufrieden sein, was man hat, kann sehr entspannend sein. Ich muss nicht die neusten Markenklamotten, das teuerste Parfüm und den angesagtesten Schmuck haben, um persönliche Zufriedenheit zu spüren. Es ist gut, einen realistischen Blick zu wahren, was tatsächlich lebensnotwendig ist oder was Luxus ist. Natürlich möchten sich Jüngere eine Existenz aufbauen und vorteilhaft ist, wenn sie dabei nicht auf verlockende Ratenzahlungsangebote hereinfallen. Es war doch eine spannende Zeit als der improvisierte Haushalt sich immer weiter in eine komplette Wohnungsausstattung entwickelte. Nichts muss von Anfang an perfekt sein.

Ich habe so viele Dinge, für die ich dankbar sein und die ich wertschätzen kann. Habe um mich Menschen, die ich begleiten und bewundern kann. Ich darf kleine Situationen erleben, an denen ich mich lang erfreuen kann. Ich kann im Großen und Ganzen tun, was ich will, sagen, was ich will, mich bewegen, wie ich will. Ich darf sogar dankbar sein, schon zu den Senioren zugehören, mit allen Zipperlein des Alters, die ich natürlich zähneknirschend annehme. Aber mir dafür die Laune zu verderben? Was ich erlebt habe, war in der Summe zu wertvoll.

Die kleinen Wörtchen Dankbarkeit, Zufriedenheit, Gönnen sind kein Bild nach außen, sondern ein Eindruck, wie ich mit meiner Persönlichkeit umgehe, was ich für ein Mensch bin. Natürlich darf ich Dinge hinterfragen, kritisch betrachten, bessere Lösungen anstreben und mich klar positionieren. Entspannter lebt es sich, mit dem Gegebenen und Erreichten zufrieden zu sein und das zu pflegen. Vieles ist heutzutage besser, als es je zuvor gewesen ist, aber – anders halt!

Der Töchter-Mutter-Tag und viele Tattoos

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Ich hätte ja viel für möglich gehalten, nicht aber, mich so oft mit einem Thema zu beschäftigen, das ich für mich persönlich ausgeschlossen habe. Die Neugierde an Andersartigkeit und der Wunsch der Töchter sich ein Tattoo stechen zu lassen, war schon zweimal Anlass für Blog-Beiträge. Im zweiten fand sich in Kommentaren der Hinweis auf eine Tattoo-Ausstellung in Hamburg. Museum für Kunst und Gewerbe hörte sich ziemlich prima an. So waren die Töchter schnell gefragt, die Fahrkarte mit der Bahn gebucht und der Termin stand fest. Dass es der diesjährige „Muttertag“ war, habe ich später erst zufällig gemerkt, aber der Gedanke gefiel mir. Wir machten uns auf den Weg … noch etwas skeptisch, ob der Zug trotz Bahnstreik fährt. Es klappte und nach knapp zwei Stunden angenehmer Fahrt waren wir in Hamburg. Kommt man dort aus dem Hauptbahnhof heraus, stolpert man fast in das Museum, das genau gegenüber des Bahnhofs liegt. 

Gleich vor dem Eingang zeigen sechs sehr große Fotografien, was einen drinnen erwartet – Menschen mit nackten Oberkörpern zeigen die verewigten Kunstwerke auf ihren Körpern. Die Faszination, die von diesen Bildern ausgeht, hört auch im inneren der Räume nicht auf.

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Beginnend mit kleineren Skulpturen kommt man schnell zu Fotografien russischer Strafgefangener. Hier schaudert es einen, denn sehr freundlich sehen die Herren nicht aus. Etwas ruhiger geht es weiter, denn religiöse Riten oder Stammes-Zugehörigkeiten gehen eher in den Vorstellungsbereich des untätowierten Menschen. Tätowierte Hände, die die Träger einzigartig machen, gehören dazu.

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Hat man sich gerade wieder etwas beruhigt, steht man vor den Hautpräparaten aus dem 1900 Jahrhundert, die zur Identifikation unbekannter Leichen dienten. Hier bin ich unsicher, ob’s das Schaudern oder die Neugierde ist, die mich fesselt. Selbst König Harald II soll im 11. Jahrhundert anhand einer Tätowierung nach seinem Tod erkannt worden sein.

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Sak Yants – sakrale Tätowierungen aus Thailand – fesseln durch ihre Schönheit und verblüfft lese ich, dass sie verdeckt getragen werden und nicht offen zu sehen sind. Sie dienen den Menschen als Glücksbringer und Schutz vor Unheil.

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Gesichtstätowierungen aus Birma, die dem Übergang vom Kind zur Frau symbolisieren. Hier erstaunt mich, dass diese Tradition zwar teilweise erloschen ist, aber wieder auflebt. Was für Gesichter … ich würde am liebsten immer wieder faszinierend, faszinierend, faszinierend schreiben.

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Und auch japanische Tätowierungen fehlen unter den Bildern nicht, die aber, denke ich, schon eher gewohnt für unsere Augen sind. Wobei sie dadurch nicht an Schönheit einbüßen.

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Jeder der Farben mag, zu welchem Zweck auch immer, freut sich an dem Farbspektrum der schönen Tattoo-Tinten, deren Unbedenklichkeit aber sicherlich manchmal angezweifelt werden darf oder durfte. Hier kann man sich freuen, dass heute auf so etwas geachtet wird.

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Die Gerätschaften wiederum dürften jeden interessieren. Den einen im Entschluss bestärken, so etwas nicht an die Haut zu lassen. Den anderen überlegen lassen, welches wohl das schmerzloseste Gerät ist. Interessant sehen sie alle aus. Von der Reise-Tattoo-Maschine bis hin zu Dornen-, Horn- oder Knochen-Werkzeugen – auch hier ist die Auswahl groß.

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Und selbst vorm Kinderzimmer hat das Tattoo nicht Halt gemacht … den kleinen Piraten, Indianer und Seebären gehört eine eigene Vitrine.

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Literatur hat die Ausstellung ebenso zu bieten wie viele Video-Einspielungen … und auch die Erklärungen an den Bildern oder auf den Wänden bieten wirklich interessante Fakten, die immer wieder Staunen erzeugen. Wer weiß schon, dass selbst Sissi – Kaiserin von Österreich – ein Tattoo getragen hat?

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Das Schweinchen wiederum fand ich klasse, was meine Tochter mit einem „Mama, was denkst du woran die üben?“ kommentierte. Egal – ich finde das Schwein hipp … cool … megamodern!

Die beiden letzten Bilder der Ausstellung haben mich in ihren Bann gezogen.

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Was für ein Blick …

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… und welch ein krasser Gegensatz. Man möchte eine liebevolle Großmutter sehen und kann sich nicht von ihren Körperbemalungen trennen.

Die Ausstellung ist sehr sehenswert und war den Weg wert. Ich persönlich spüre immer noch nicht den Wunsch ein Tattoo zu tragen, doch die Schönheit, Faszination, das Unbegreifliche oder eben auch Verständliche dahinter, übt einen ungeheuren Reiz aus. Und beiden Töchtern, altersgemäß kritisch, hat es ebenfalls sehr gefallen. Sie hätten sich allerdings auch einen Blick auf die neusten Tattoo-Moden gewünscht. Dennoch lässt die Ausstellung den Besucher mit wunderschönen Bildern, Informationen und Erklärungen bereichert nach Hause gehen. Fazit: Wen es interessiert – hinfahren – es lohnt sich sehr!

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Natürlich sind wir nicht sofort wieder in den Zug nach Hause eingestiegen, sondern gut gelaunt in die Stadt gelaufen. Am Rathaus vorbei in die Altstadt und zum Hafen ging der Weg. Das Hafenfest war voll im Gange, was natürlich den großen Vorteil hatte, dass wir als Berlin-Touristen nicht weiter auffielen. Die Töchter fühlten sich wohl, zumal in dieser Stadt der Lieblings-Fussball-Verein beheimatet ist. Das Essen hat geschmeckt und eine Runde Riesenrad sind sie auch gefahren (Mutter musste zum Glück am sicheren Boden auf die Taschen aufpassen). Es war ein wunderschöner Tag, bei bestem Wetter, mit gut gelaunten Töchtern, viel Lachen und Gemeinsamkeit. Nur einer hat gefehlt am Töchter-Mutter-Tag … der Vater. Der hat uns wieder vom Bahnhof abgeholt … aber der Plan für den Vatertag-Familien-Abend steht.

Den Töchter-Mutter-Tag möchte ich gerne wieder machen … mal sehen, was uns im nächsten Jahr einfällt – am Muttertag! 🙂