Sein Name hat einen persischen Ursprung und bedeutet König. Im keltischen bedeutet es weiser oder alter Mann, aber bis es soweit ist, wird es noch lange dauern, ist er doch gerade erst geboren. Halten wir uns ans Persische, denn königlich sind auch die Empfindungen, wenn man den kleinen Kerl sieht. Mit seinen gerade mal 50 Zentimetern fällt die Vorstellung, dass daraus einmal ein großer Mann wird, im Moment noch etwas schwer. Mein Bruder ist Vater geworden. Lange war mein Besuch geplant und da das Baby so unpünktlich gar nicht war, konnte ich die zweite Lebenswoche begleiten. Es ist ein unglaublich schönes Gefühl, ein Kind in den Armen zu halten, dessen Vater ich vor 33 Jahren ebenso im Arm hielt, den 21 Jahre jüngeren Bruder. Wie schön muss dieses Gefühl für die Großmutter des Kindes sein?
Wenn ich ihn im Arm halte kommen viele Gedanken und Erinnerungen auf. Allein der Geruch des Säuglings, der mit nichts anderem zu vergleichen ist. Das Schutzgefühl, das sich automatisch in mir ausbreitet. Das wohlige Gefühl, wenn ich die zarte Haut streicheln kann. Der Hoffnung, dass ihm nur das Beste im Leben widerfährt. Die Erinnerung an die eigenen Kinder, die so klein, so zart, so schutzbedürftig waren. Es ist immer wieder ein kleines Wunder, wenn so ein kleines Kind eine ganze Familie bereichert und erwachsene Menschen zu emotional gesteuerten Tagträumern macht.
Die Rollen sind neu verteilt. Der Bruder, der lange alleine lebte, hat eine wunderbare Frau gefunden und aus dem Bund ist dieses Kind entstanden. Ein Kind, das in Liebe geboren ist und zwei sehr große Familien verbindet. Wir lernen den Bruder in seiner neuen Rolle kennen. Merken, wie er Verantwortung übernimmt, die er bislang nicht kannte. Freuen uns, wie er seine Jugendhaftigkeit behält und erzählt, welche Pläne er hat und was er einmal alles mit seinem Sohn machen wird. Sehen die Freude und den Stolz in seinen Augen als ihm bewusst wird, dass sein Sohn mit den Augen seinem Finger folgen kann. Wir lernen, dass seine Frau nun die erste Stelle einnimmt und er seine eigene Familie hat. Und wir freuen uns, dass diese Frau seine Familie genauso angenommen hat wie die Familie sie.
Die Familien des kleinen Königs könnten unterschiedlicher nicht sein, wobei sie sich in der Größe nicht viel geben. Er ist eins von fünf, sie ist eins von acht Kindern. Die eine, europäische, Großmutter hat die komplette Erstlingsausstattung des Vaters aufgehoben. Da er ein Nachzügler war, musste sie damals alles noch einmal anschaffen. Das sollte nicht noch einmal passieren, da die Töchter schon erwachsen, auch Mütter werden könnten. Das bedeutet, dass der neugeborene Sohn nun die gleichen Strampelanzüge trägt wie der 33-jährige Vater. Dies fand die andere, afrikanische, Großmutter unglaublich als sie es hörte, da in ihrem Land ganz andere Traditionen, Gepflogenheiten und Erfordernisse im Umgang mit Säuglingen gelten. Es gibt zum Beispiel keine Kinderwagen. Dort, wo sie lebt, werden die Kinder am Körper getragen. Müssen doch einmal längere Wege zurück gelegt werden, ist immer jemand im Familienverband zur Stelle, der das Kind hütet. Und damit ihr Enkel im fernen Europa auch den richtigen Kinderbrei bekommt, ist ein Paket unterwegs mit einem Getreide, dass hierzulande nicht zu bekommen ist.
Das die Mutter des kleinen Kerls aus einer anderen Kultur kommt, merkt man deutlich. Ich habe selten eine so entspannte junge Mutter erlebt. Ich denke, so entspannt war ich selber kaum. Mit einer Engelsruhe widmet sie sich ihrem Kind, wird kaum nervös und verliert nie die Geduld. Ihr ist das Glück anzusehen und das macht sie wunderschön. Aber einmal habe ich sie doch erwischt. Wir wollten spazieren gehen. Der kleine Kerl wurde von uns in den Kinderwagen gelegt und meckerte lautstark und lange. Nach ein paar Metern hörte es schlagartig auf und er schlief. Die Mama musste doch ein paarmal prüfen, ob alles mit ihm ok ist. Ha, das kannte ich doch – wie oft ging ich ans Kinderbett, wenn mein Kind länger schlief, um zu prüfen, ob alles gut ist.
Nun muss sich die kleine Familie bewähren, wird täglich Veränderungen erfahren und im Miteinander wachsen. Wir sind Begleiter, unterstützen, wo es sinnvoll ist und stützen, wenn es erforderlich wird. Freuen uns an deren Glück und wünschen uns, dass der kleine Kerl einen guten Lebensweg vor sich hat. Nach einer Woche bin ich nach Hause gekommen, voller Erinnerungen, wie es für uns damals war, als unsere Kinder noch so klein waren. Es war wunderschön, aber auch die Jahre, die seither vergangen sind, waren im Miteinander wunderschön. Vielleicht werde ich einmal erfahren, wie das Gefühl einer Großmutter ist, die ihr Enkelkind das erste Mal auf dem Arm hält. Beim kleinen König durfte ich sehen, wie meine Mutter ihn hielt – es muss großartig sein.
es ist ein wunderschönes Gefühl……..ich liebe es, Oma zu sein 😉
ich habe gerade erst Deinen Blog entdeckt…..ich freu mich drauf, Deine Posts zu lesen…
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… das hat meine Mutter ausgestrahlt! 🙂 Darauf muss/darf ich noch etwas warten.
Ich habe mir den Gegenbesuch auf deinem Blog gestattet – tolle Texte – empfehlenswert und ich freue mich auf weiter! Herzliche Grüße! 🙂
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Ganz lieben Dank….gebe das Kompliment aufrichtig zurück 😉
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Dann hören wir ja öfter voneinander … freut mich! 🙂
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Wunderschön!
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🙂 Danke!
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Möge er glücklich sein im Leben …
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Lieben Dank! 🙂
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Sehr schön geschrieben.
Herzlichen Glückwunsch. Irgendwann wird der kleine König seinen Weg selbst gehen müssen. Bis dahin viel Freude an dem Miteinander.
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Oh ja … und obwohl das so lange erscheint, weiß ich doch durch die eigenen Kinder, wie schnell das geht! 🙂
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Wünsche Dir einen schönen Abend. LG Gabriele
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Gleichfalls! 🙂
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Danke…
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aus „der kleine prinz“
Dialog zwischen dem fuchs und dem prinzen:
„…“Geh die Rosen wieder anschauen. Du wirst begreifen, daß die deine einzig ist in der Welt. Du wirst wiederkommen und mir adieu sagen, und ich werde dir ein Geheimnis schenken.“
Der kleine Prinz ging, die Rosen wiederzusehn: „Ihr gleicht meiner Rose gar nicht, ihr seid noch nichts“, sagte er zu ihnen. „Niemand hat sich euch vertraut gemacht und auch ihr habt euch niemandem vertraut gemacht. Ihr seid, wie mein Fuchs war. Der war nichts als ein Fuchs wie hunderttausend andere. Aber ich habe ihn zu meinem Freund gemacht, und jetzt ist er einzig in der Welt.“….“
so ist es mit den minimenschen auch, die man sein eigen nennen darf… sie sind etwas ganz besonderes… einzigartig!
glückwunsch von herzen 🙂
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Was für ein schönes und passendes Zitat aus diesem wunderbaren Buch! Einen herzlichen Dank und liebe Grüße! 🙂
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Wunderbar!!! Alles LIEBE ❤
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Lieben Dank … gebe ich an die junge Familie gerne weiter! 🙂
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Ein goldiges Bayby! Ich gratuliere herzlich zu dem kleinen Königskind und wünsche der ganzen Familie alles Gute für die Zukunft.
Soifz…Ruhe ist so viel wert.
Das kenn ich nur zugut…wie nervös man früher war und nach dem Baby geschaut hat 😉 erst bei Nummer 3 war es entspannter.
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Danke für die guten Wünsche. Ich hab oft nach meinen beiden geschaut … weiß gar nicht mehr, wann das aufgehört hat. Aber jeder Blick ins Babybettchen war ein verliebter Blick … das kennt wohl jede Mama! 🙂
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Wunderbar. Ein kleiner Mensch eint die Menschheit.
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Das wäre so schön! Wir arbeiten alle mit daran! 🙂
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Wunderschön beschrieben!
Ich gratuliere!
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Herzlichen Dank! Freut mich sehr! 🙂
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❤-lichen Glückwunsch zum kleinen Neffen-König.
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Lieben Dank … er wird bestimmt noch den ein oder anderen Bericht füllen! 🙂
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