Wir sind alle kleine Lichter!

annaschmidt-berlin_2015_lichter
Vor nicht allzu langer Zeit stand im Internet eine Dokumentation mit dem Titel „26 Bilder, durch die Sie ihre Existenz neu bewerten werden!“ Gezeigt wurde im ersten Bild die Erde – der Platz auf dem wir leben. Im zweiten Bild wurde die Richtung der Dokumentation deutlich – alle Planeten im Größenvergleich. Merkur, Mars und Venus sind noch kleiner als die Erde, alle anderen deutlich größer bis hin zum Jupiter, der mehr als 10 x so groß ist. Dann die Sonne, in die der Jupiter wiederum mehr als 10 x hineinpasst. Aber das reichte noch nicht … gezeigt wurde auch, dass Nordamerika auf dem Jupiter eher wie ein Mitesser wirkt oder die Erde zur Sonne nicht mal einem Floh gleich kommt. Wer hier noch nicht genug hatte, machte Bekanntschaft mit VY Canis Majoris, einem Hyperriesen, der als größter schätzbarer Stern gilt. Es ging weiter zur Milchstraße, den Galaxien und dem Orbit. Armes Menschlein … wo steckst du nur im Universum!

Nun könnten wir ja zur berechtigten Annahme kommen, dass wir Menschlein ganz kleine Lichter sind. Der Größenvergleich der Planeten ist eigentlich jedem klar, aber in Bildern so deutlich gemacht, lässt es uns doch winzig klein schrumpfen. Wohin mit unserem Selbstbewusstsein und der Bedeutung unseres täglichen Tuns. Sind wir selbst tatsächlich nur Organismen, die des Überlebenswillen existieren. Sind wir trotz der Winzigkeit der Dreh und Angelpunkt oder die einzige denkende Energieform des Universums? Schwierige Fragen, um die sich Heere von Philosophen und Wissenschaftler schon die Köpfe eingehauen haben. Können wir nicht, werden wir nicht und wollen wir nicht beantworten. Die Antwort könnte schlicht und einfach zeigen, wie unwichtig wir sind.

Beschäftigen wir uns lieber mit der Wiederherstellung unseres Selbstwertgefühls! Auch im Internet gefunden: „Wenn du dich für klein hält, bedenke, was eine Mücke im Schlafzimmer anrichten kann!“ Daraus wir schon eher ein Schuh, der uns passt und gefällt. Eine kleine Mücke kann einen Menschen zur Weißglut treiben und ist sicherlich schon mache Male Ursache für ein zerstörtes Schlafzimmer gewesen. Zur Mücke haben wir jedoch ein schlechtes Verhältnis oder haben Sie schon einmal jemanden erlebt, der ein gutes Wort für diese kleinen Blutsauger hatte.

Nehmen wir lieber den Spruch: „Der ist ein ganz kleines Licht!“ Natürlich wollen wir kein „kleines Licht“ sein. Mit Licht bekommt der Mensch aber schon eine ganz andere Bedeutung. Kaum hat er das Licht der Welt erblickt, mag er sein Licht nicht mehr unter den Scheffel stellen. Das heißt, er erarbeitet sich seinen Platz in der Welt (in seinem kleinen Universum) und je nach Prägung möchte er sich in einem guten Licht darstellen. Wenn er zu der lieben Gattung gehört, möchte er anderen nicht im Licht stehen. Licht hat eine ganz besondere Kraft und Wirkung. Eine kleine Flamme wird leicht gelöscht, hat aber auch die Kraft eine Feuersbrunst zu werden. Ein Glühwürmchen geht in der Dunkelheit unter, eine ganze Bande Glühwürmchen begeistert den Betrachter.

Vergleichen wir den Menschen mit Licht, ist er gar nicht mehr so klein, sofern er sich der Wirkung klar ist, die er haben kann. Mit jeder Geste, jedem Ausdruck, jedem Wort senden wir eine Botschaft nach außen zu den anderen „Lichtern“. Bin ich mir dieser Wirkung bewusst, kann ich sie gezielt einsetzten um mein Umfeld ein bisschen schöner, freundlicher und lebenswerter zu machen. Was haben dann schon drei freundliche „Lichter“ für eine Wirkung oder vier, fünf, sechs … und so geht es immer weiter … viele freundliche Lichter in einem Kiez, einem Bezirk, einer Stadt, einem Bundesland, einem Land, einem Kontinent, unserer Welt. Gäbe es den Mann im Mond hätte auch er sicherlich ein freundliches Lächeln für uns. Das färbt wieder auf die anderen Planeten ab und so geht es immer weiter …

Naiv? Nein, sicherlich nicht … zum Jahresbeginn aber ein Grund sich selber einmal zu hinterfragen. Wir sind im Vergleich mit dem Universum nicht wahrnehmbar. Wahrnehmbar aber für jeden, mit dem wir in Kontakt treten. Alles was wir tun und sagen hat eine Wirkung auf einen anderen, wirft ein Licht auf einen anderen. Selbst unser Denken beeinflusst unser Handeln. Alles was wir von uns geben gleicht einer Visitenkarte. Überlegen wir uns einmal, wie diese Karte aussehen soll. Wie möchten wir von anderen gesehen werden, was soll den anderen in Erinnerung bleiben, mit welchem Ausdruck möchten wir ihnen wieder begegnen. Wie möchten wir behandelt werden. Was erwarten wir, wenn wir auf einen anderen treffen. In welchem Licht möchten wir unsere Welt sehen?

Besonders bedenkenswert dabei, dass weißes Licht eine Mischung aus allen Spektralfarben ist. Fehlt eine Nuance ist es schon nicht mehr weiß. Wir brauchen alle Farbbereiche um annähernd weißes Licht zu erreichen. Der Mensch als Licht braucht also alle Farben um tatsächlich als Ganzes hell zu leuchten … das ist doch eine schöne Vorstellung? Eine bunte Welt in der alle Farben und Lichter ihre Wirkung haben dürfen und gemeinsam leuchten und strahlen. Alle Menschen, gleich welcher Hautfarbe, Nationalität, Herkunft, Religion, Neigung, … alle dürfen in ihrem Licht glänzen! In wie vielen Millionen Lichtjahren wären wir dann noch zu sehen?

Alles Gute zum neuen Jahr
… seinen Sie sich ihrer Wirkung bewusst
… in einem neuen, buntem Licht!

13 Kommentare zu “Wir sind alle kleine Lichter!

  1. Danke schön, auch dir ein gutes und gesundes und glückliches neues Jahr voller Licht und Liebe.

    Herzliche Grüße,
    Martina

    Gefällt 1 Person

  2. Anna-Lena sagt:

    Ein gutes neues Jahr wünsche ich dir.
    Mit lieben Grüßen
    Anna-Lena

    Gefällt 1 Person

  3. magguieme sagt:

    Wunderschön gesagt. Danke für diese Begleitworte auf den ersten Schritten hinein ins neue Jahr.

    Gefällt 1 Person

  4. Elvira sagt:

    Meine letzte Frage des Jahres war eine von Angst durchsetzte, der Furcht in einem grauen Beige unterzugehen. Nicht nur die Kommentare dazu nahmen sie mir ein Stück weit, auch dieser wunderbare Text trug dazu bei. Danke!
    Liebe Grüße,
    Elvira

    Gefällt 1 Person

  5. Ulli sagt:

    ein schöner Anfang, ich stelle mir gerade vor, wie wir mehr und mehr werden, die wir in unseren Farben leuchten nd irgendwann bis zur Milchstrasse und zurück leuchten …
    ich wünsche dir ein farbenfrohes und leuchtendes neues Jahr
    herzlichst Ulli

    Gefällt 1 Person

  6. Monika-Maria Ehliah sagt:

    Mit lieben Grüßen und den besten Wünschen
    M.M.
    ******

    Ich bin eine kleine Kerze,
    mit einer kleinen Flamme,
    die wunderschön leuchtet,
    und sogar ein klein wenig Wärme gibt.
    Kannst du es spüren?
    Ich freue mich, wenn du es spürst!

    Die Flamme ist mein Herz.
    Wenn du in mein Licht schaust
    und dich freust,
    weil meine Flamme so hell leuchtet,
    dann freue auch ich mich,
    und mein Herz beginnt noch heller zu leuchten!
    Wenn du dich freust,
    dann leuchtet auch dein Herz,
    deine Augen strahlen und dein Mund lächelt.

    Wenn dein Mund lächelt,
    deine Augen strahlen
    und dein Herz leuchtet,
    dann bist du auch ein Licht
    und es wird hell und warm um dich herum.

    Dort wo es hell und warm ist,
    fühlen die Menschen sich wohl und geborgen.
    So werden auch die Menschen um dich herum sehen,
    wie dein kleines Herz leuchtet und Wärme gibt.

    Und dieses Leuchten und diese Wärme ist ansteckend…
    …auf diese Weise könnte die Welt, zu einem
    wunderbaren Lichtermeer werden.

    © Monika-Maria Ehliah Windtner
    2ooo

    Gefällt 1 Person

Gedanken und Anregungen: